Freitag, 25. Juli 2008
grosse Scheidegg
Heute wollten wir die gegenüberliegende Seite, sprich: die grosse Scheidegg, in Angriff nehmen. Das bedeutete knapp 1'000 Höhenmeter Anstieg, vollständig auf einer kleinen Asphaltstrasse, die glücklicherweise über weite Strecken im Schatten des Wetterhorns lagen und auch in der Steigung recht erträglich waren. Trotzdem. Für die 1'000 Höhenmeter brauche ich fast zwei Stunden und das sieht man mir auf dem Bild rechts wohl auch an . Da wirke ich eher etwas gequält, vor allem im Vergleich zum lächelnden Matthias neben mir...
Im Gartenrestaurant auf der grossen Scheidegg besprachen wir dann bei Kaffee und Nussgipfel den weiteren Tourverlauf. Peters Hand fühlte sich nicht wirklich gut an, er war eher für eine Strassenrunde und plante deshalb runter nach Meiringen zu fahren, danach dem Brienzersee entlang nach Interlaken und von da wieder via Zweilütschinen hoch nach Grindelwald. Diese Strecke hat durchaus auch ihre Reize und weil die meisten von uns auch noch nie in der Aareschlucht waren, waren wir alle rasch einer Meinung. Wir fahren auch heute gemeinsam und teilen uns nicht in verschiedene Gruppen auf. Höchstens für den Downhill . Die Trailfraktion wollte so viele Wanderwege wie möglich mitnehmen und die Strassenfraktion halt eher weniger... (es ist ja klar, zu welchen ich gehörte...). Das hat wieder super Spass gemacht. Zugegeben: Nicht alles war (für Biker) legal und die vielen Drehkreuze unterbrachen immer wieder den Fahrfluss, doch alles lief wie am Schnürchen. Wenn wir auf Wanderer gestossen sind, haben wir stets angehalten und ihnen den Vortritt überlassen. Dazu ein freundliches "Grüezi mitenand" und schon waren alle zufrieden und niemand fühlte sich belästigt. Es geht durchaus "miteinander".
Die Aareschlucht fanden wir dann alle spektakulär! Unglaublich, wie tief sich der Fluss im Laufe der Jahrtausende in den Weg durch diese Berge gebahnt hat. Ein Tösen, Gurgeln und Sprudeln, überall. Man kann hoffentlich den Bildern einen Teil des Reizes entnehmen. Wer in einmal in dieser Gegend ist, sollte sich das unbedingt ansehen. Ein echt lohnender Ausflug. Nur, das schöne Gartenrestaurant können wir leider nicht wirklich empfehlen. Sensationell hohe Touristenpreise, verkochte Spaghetti und eine geschmacklose Sauce, dazu trockenes Brot... nicht wirklich der Renner.
Es folgten ein paar flache Kilometer bis zum Brienzersee, wo wir dann auf die Route des letzjährigen Gigathlons gestossen sind. Der kurze Aufstieg zum Hotel Giessbach fand ich auch diesmal wieder knackig und kräfteraubend, doch die Aussicht auf dieses mittelalterliche Hotel, sowie die imposanten Giessbachfälle wiegen die Mühen allemal auf.
Auf dem weiteren Weg nach Interlaken erinnerte ich mich natürlich oft zurück an den letztjährigen Gigathlon-Event. Ganz besonders als wir beim Militärflughafen vorbeigekommen sind, wo sich das Zielgelände der Etappe befand. Ja, schön war es. Wir hatten nun schon ziemlich Kilometer in den Beinen und wussten aber, dass uns nun nochmals der Aufstieg nach Grindelwald bevorstand. Sollen wir die Bahn nehmen? Hmm... Nein. Lasst uns einfach gemütlich fahren und so diese 15 Kilometer abspulen... Das waren unsere Worte... Doch schon bald erhöhte ich den Druck auf´s Pedal und begann ein kleines Bergzeitfahren Ich wollte die Anderen etwas distanzieren um dann quasi solo im Ziel einzufahren. Doch daraus wurde -wie zu erwarten war- nichts. Ich kam zwar weg und brachte auch etwas Luft zwischen mich und die Anderen, doch schon bald merkte ich, dass Pino von hinten an mich heranfuhr, sich etwas erholte und dann ganz locker nebenher kurbelte.... Ja, ja, der ist einfach kleiner, leichter, stärker, besser....
Abends im Hotel wertete ich dann den Bikecomputer aus. Das war eine wirklich lange Tour mit fast 6 Stunden Fahrzeit, 85 Kilometern und über 1'800 Höhenmetern. Eine Supertour, die fast vollständig dieser Runde entspricht. Hinzu kam nur noch der Abstecher zur Aareschlucht. Eine absolut empfehlenswerte Tour.
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Kommentare
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Rasmus99 am :
"Der grosszügige Hotelpalast Grandhotel Giessbach datiert aus dem Jahre 1873".
Mittelalterlich?