kürzer als geplant

Um halb zwölf Uhr traf ich Jürg für unsere all-samstägliche Biketour. Das Wetter war abgenehm, knappe 20 Grad, wolkig. Wir entschieden uns für eine Singletrailrunde und starteten gleich mit einer anspruchsvollen Waldabfahrt, welche durch den Winter und den vielen Regen im Frühling ganz neue Anforderungen stellt. Die Fahrspur war sichtlich ausgewaschen und erodiert; es zeigten sich viele Steine und  Stufen.  Ein ganz neuer Trail.

Danach ein schöner Forststrassen-Aufstieg am Rande eines Naturschutzgebiets und  eine Golfplatz-Überquerung (nein, nein, wir sind nicht quer über ein Green gefahren ). Wir steuern direkt einen berüchtigten Downhill an, der von vielen Bikern mit schwerem Gerät befahren wird. Weil es zeitweise heftig steil ist, senken wir die Sattelstützen ab und beschliessen, langsam zu fahren. Lieber etwas sicherer, dafür ohne Schrammen... das hat alles gut geklappt und der Boden war auch gut abgetrocknet, trotz des häufigen Regens von gestern.  Die Weiterfahrt führt uns an Wiesen und Feldern vorbei, wobei wir einer Veranstaltung im Hornussen begegnen. Wir halten an und schauen ein paar Minuten dem "Bauern-Golf" zu. Nicht uninteressant.

Dann tauchen wir wieder ein in die bewaldeten Hügel der Umgebung. Es folgen herrliche Kilometer auf denen sich Forststrassen und Singletrails abwechseln. Ich fahre ein Stück vor, weil ich von Jürg ein Foto in action machen will, halte an, zücke die Kamera und warte.... wo bleibt er nur?.... ich rufe.... dann antwortet er: "vordere Bremse defekt!" und schon kommt er schiebenderweise zwischen den Bäumen hervor. Na so will ich ihn nun auch nicht ablichten.... Wir betrachten den Schaden. Tatsächlich, die Bremsflüssigkeit ist unten am Bremskörper ausgetreten und hat sich über die Bremsscheibe und den Reifen verteilt. Wir können nicht direkt erkennen, was den Defekt verursacht hat, doch die Konsequenz daraus ist schnell klar. Ohne Vorderradbremse ist jeder Downhill viel zu gefährlich. Wir beschliessen also auf einfachem Weg nach Hause zu fahren, damit er das Bike gleich heute noch dem Mechaniker bringen kann. So wird die Tour halt etwas kürzer als ursprünglich gedacht. Der Tacho sagt: 37km, 2:24 Std., 780 Hm.

Darum bin ich nun etwas früher als erwartet zu Hause. Das ist eigentlich ganz schön so, denn nun geniesse ich auf dem Gartensitzplatz noch etwas die Sonne (welche sich immer besser in Szene setzt), schreibe diesen Blogeintrag  (WLAN machts möglich) und freue mich  auf unseren Abendausflug zu Freunden.