Dienstag, 9. Juni 2020
nichts Neues?
Meist weiss man zu Beginn eines Beitrags ziemlich genau, was man schreiben will. Man pflückt sich ein Ereignis, eine Tätigkeit, Begegnung, Beobachtung oder -notfalls- nur ein paar Gedanken des Tages und schreibt darum herum eine kurze Geschichte. Es gibt aber auch nicht wenige Tage, an denen man Nichts wirklich erwähnenswert findet. Was schreibt man dann in ein Tagebuch? Siehe gestern? New day, same shit? 😁
Mit zunehmendem Alter gewinnen solche Tage an Qualität, denn, es ist immerhin schon mal nichts Aussergewöhnliches passiert oder schief gegangen. Denn davon würde man ja ganz bestimmt berichten 😏. Ja, so ganz generell stimmt es schon, dass ruhige Tage an Wert gewinnen.
Ich strenge mich wirklich an... es soll nicht nur ein BlaBla-Beitrag werden... wo kriege ich nur etwas Gehalt her? 😉🤔
5 Minuten später... ⏲
Ich versuch's mal philosophiosch: Also: Seit ich nicht mehr glaube, dass in diesem Körper eine eigene, unabhängige Identität -ein Ding namens Beat- innewohnt, sehe ich viele Ereignisse ziemlich entspannt. Logisch: Wenn da keiner drin ist, wer soll sich denn auch aufregen? Oder wenn, dann geschieht Aufregung ganz einfach und sie verschwindet auch meist so schnell wieder, wie sie gekommen ist. Der Gedanke: "WER regt sich denn da so auf?" ist ein super Ventil, welches rasch sehr viel Druck reduziert.
Etwas konsequenter weitergedacht wird dann bald klar, dass eben sehr vieles an Bedeutung verliert. Denn: Im Kern sind alle Dinge und alle Ereignisse wertneutral. Sie erhalten immer genau denjenigen Wert, den man ihnen gibt. Verteilt man keine Wertigkeit mehr, geschehen "Dinge" einfach...
Aber keine Angst: Mir geht nicht alles am Arsch vorbei 😂. Ich bin ein Mensch und somit werte ich zwangsläufug auch. In meinem Leben haben sich auch unzählige Muster festgesetzt (und nicht nur positive), die ganz natürlich zu einer Werteskala führen. Es ist vielleicht eher so, dass man vermeindlich negative Muster eher loszulassen versucht und sich mehr positiven Mustern zuwendet. Wenn man davon ausgeht, dass Liebe, Freude und Harmonie genauso jederzeit verfügbar ist wie Hass, Ärger und Streit, dann ist für mich sehr schnell klar, für welche Seite der Münze ich mich entscheide. Im klaren Wissen, dass es das Eine nicht ohne das Andere gibt (sowohl als auch). So funktioniert nunmal das Leben in Dualität.
Der Fels in der Brandung ist jedoch die innere Gewissheit, dass dies alles nur Erscheinungen sind. Das alles taucht auf, wie Wellen auf dem Meer des Nichts. Und "Nichts" ist hier auch nur als Synonym zu verstehen. Es ist kein schwarzes, blubbriges Loch, das alles ausstösst und wieder verschluckt, sondern dieses "Meer des Nichts" ist einfach nicht mit Worten erklärbar. Sprache ist Teil dieser Dualiät. In Tat und Warheit gibt es jedoch gar keine Dualität. Es gibt noch nicht einmal Einheit (aus der Dualität hervorgehen könnte). Dieses unbeschreibliche "Nichts" kommt vor der Sprache. Und so gesehen stimmt das Bild des Tages: NICHTS passiert WIRKLICH... 🌈. Es ist kein Fake. Und es gibt dazu keine Alternative. Es ist jeden Moment genau richtig so, wie es eben ist.
Tja, das macht bloggen (oder Tagebuch schreiben) nicht einfacher. 😉
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