Mittwoch, 25. November 2020
die Mauer
Anfang der Woche wurden die Heizungsrohre aufgetrennt und die neue Heizung des Nachbarn wurde in Betrieb genommen. Waschküche, Heizung und elektrische Installationen sind nun also separat pro Haushälfte ausgeführt und so stand dem Bau der Trennmauer im Korridor des Untergeschosses nun nichts mehr im Weg.
Einerseits bin ich etwas erleichtert, dass diese Schritte nun ihren Abschluss finden, doch hauptsächlich bin ich doch ernüchtert und enttäuscht. Ich mag ein Idealist und Träumer sein, doch aus meiner Sicht sind Mauern und Zäune nie ein positives Zeichen.
Als wir vor 17 Jahren diese Haushälfte gekauft haben, fand ich die Idee von einer gemeinsamen Heizung und einer gemeinsamen Waschküche wirklich innovativ (hat man damals schon von "sharing" gesprochen?). Es lassen sich dadurch ganz einfach Kosten und Ressourcen sparen, ohne eine wirkliche Beeinträchtigung von Lebensqualität. Wenn es etwas zu unterhalten oder zu reparieren gab, konnte man sich mit dem Nachbarn kurz absprechen und die Sache sehr einfach organisieren (auch zu Ferien-Zeiten). Zudem wurden die Geräte regelmässiger/intensiver genutzt und dadurch verbesserte sich das Verhältnis von Investition zu Nutzung. Das leuchtete mir immer ein, das fand ich gut und zweckmässig. Und das ist auch der Punkt, weshalb mich diese Auftrennungsgeschichte enttäuscht und irgendwo auch ärgert. Es fühlt sich wie eine Niederlage an. Wir haben es nicht geschafft...
Tja, das ist das Problem von "gemeinsamer Nutzung": Sobald eine Partei das nicht mehr will, aus welchen Gründen auch immer, müssen sich die übrigen Nutzer neu organisieren. Und wenn von zwei Parteien Eine nicht mehr will, ist auch die Andere zum Alleingang gezwungen.
Wenn ich dem Ganzen noch etwas Positives abgewinnen möchte, so ist es wohl der Umstand, dass wir durch diese Trennung die Wirtschaft ankurbeln. Es gibt jetzt zwei Waschmaschinen, zwei Heizungen, zwei Wartungsverträge und nicht zuletzt ist nun auch der lokale Maurer noch zu einem Auftrag gekommen. 🙄
PS: Mit dem oben geschilderten Gedankengut fragte ich mich natürlich, weshalb unser Nachbar diese Häusertrennung so unbedingt wollte. Ich selbst konnte kein wirklich überzeugendes Pro-Argument finden. Die dadurch erzielte Wertsteigerung ist mir sowas von egal und ausserdem muss ich diese Wertsteigerung mit höheren Investitionen auch erst mal finanzieren. Doch je länger ich keine klare Antwort erhalte, desto eher denke ich, dass es wohl nur eine Frage der Zeit sein wird, bis das Nachbarhaus verkauft wird... Man wird sehen...
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