Donnerstag, 31. Dezember 2020
F*CK 2020
Das Beitragsbild habe ich Ende November auf irgendeiner Webseite geklaut. Die Idee fand ich einfach Klasse. Dieses Scheissjahr hat einem einfach wütend gemacht. Man will es weit wegschmeissen und am besten zerstört man damit noch irgend ein Schaufenster, z.B. eines Luxus-Mode-Labels! 😝 👹 💥 Oder von Amazon, von Google, Facebook, Twitter oder Instagramm... ach Nein, die haben noch nicht mal Schaufenster...🤬
Ich werde mich heute Abend betrinken. Ich meine so richtig betrinken! Auch wenn ich danach zwei Tage leiden und das für immer bereuen werde, das soll mir das Ende dieses Jahres wert sein. Ich werde nicht nur das Jahr, sondern auch mich selbst kräftig abschiessen! Äähh abschliessen.
🥂 🍾 🤣 😻 👅 😎🍺 💣 👍
Herrlich!
Als eher lauwarmer Mensch liebe ich solche Gefühlsaufwallungen! Sich mal so richtig ärgern wirkt befreiend und man kann danach wieder über all den Quatsch des Lebens lachen. Und das ist das Beste überhaupt: Darüber lachen 😁! Herzhaft lachen 😂! Sich kaum mehr einzukriegen darüber, dass man all diesen Nonsens überhaupt je so ernst nehmen konnte, dass man sich darüber aufregte 🤣!
Denn das ist die grosse Lehre des Jahres 2020: Glaub keinem Experten (oder Politiker)! Bleib ruhig, gelassen und distanziert. Mach Dir Dein eigenes Bild und handle dementsprechend. Nicht aufgrund irgendwelcher vorordneter Massnahmen, sondern auf Grund Deiner eigenen Intuition! Sie wird Dich nicht fehlleiten. Das verstehe ich unter Eigenverantwortung! Selbst für sein Handeln verantwortlich zu sein (und sich weitestgehend nicht fremdbestimmen zu lassen).
Es war peinlich berührend mit anzusehen, wie viele Mitbürger ihre ureigendste Verantwortung delegieren wollten. "Lieber Vater Staat: Bitte beschütze uns!", "Züchtige und bestrafe diese bösen und unsolidarischen Mitmenschen, die mich gefährden und mir in ihrer Unverantwortlichkeit den Tod bringen." "Verbiete uns allen das Leben, damit wir Ängstlichen nicht steben müssen." 🙄 Und sie alle kriegten eine Stimme, wurden gedruckt, geposted, gelikt, vervielfacht und wer nicht in den "Chor der Vernünftigen" einstimmen wollte, wurde zur Seite geschoben und verbal augegrenzt. Egoist! Corona-Leugner! CovIdiot! Fake-News-Verbreiter! Verschwörungstheoretiker! - dieses Jahr konnte man eindrücklich miterleben, wie Meinungsmache via Social- und Mainstream-Media funktioniert. Meinungsvielfalt ist unerwünscht. Die Masse bestimmt und gibt den Ton an. Alles Andere wird gebrandmarkt und verteufelt.
Tja, was soll man dazu sagen? Schafe brauchen einen Hirten? Egal. Man muss es gar nicht beurteilen, denn auch gerade darin zeigt sich eine Qualität des freidenkenden Menschen: Er lässt auch allen anderen die freie Wahl, ob sie selber denken oder ob sie lieber einem Hirten folgen wollen. Es war schon immer etwas anspruchsvoller und anstrengender sich selbst ein Bild zu machen und das ist auch keine Pflichtübung. Wer das nicht will, darf ein fremdbestimmtes und gelenktes Leben führen. Nur sollte er/sie dann nicht so laut schreien, wenn Andere sich anders entscheiden und auch andere Wege gehen. Und hier liegt irgendwo ein kleines Problem... meist fühlen sich Schafe nicht wirklich glücklich im Umstand, immer dem Hirten hinterherzulaufen und nicht selbst bestimmen zu können, auf welcher Weide sie grasen. Und deshalb dulden sie keine "freien" Schafe... wenn sie schon folgen müssen, dann sollen das Andere gefälligst auch. Aus Bequemlichkeit haben sie Entscheidungsfreiheit abgegeben. Doch statt sich aufzuraffen und das Leben wieder in die eigene Hand zu nehmen, wünschen sie sich lieber alle unter das selbe Joch. Tragisch... Sie wurden nicht gezwungen, haben frei gewählt und sprechen nun allen Anderen die Wahlfreiheit ab. Eine echte Tragik-Komödie.
Und so kommt es, dass ich 2020 als "das Brainwashing-Jahr" wahrgenommen habe. Dieses dauernde Bewirtschaften des immer gleichen Themas war unheimlich und (zumindest in meiner Wahrnehmung) noch nie so dagewesen. Hätte man mir vor einem Jahr die "Geschichte 2020" erzählt und hätte ich dann die Anzahl der Todesopfer Ende Jahres schätzen müssen, so hätte ich vermutlich auf 100 mal mehr Opfer getippt, als es tatsächlich gibt. Mindestens. Ich weiss, das klingt zynisch und berücksichtig in keinster Weise das Leid, dem jeder der 7'600 Corona-Toten in der Schweiz ausgesetzt war und dem Schmerz und der Trauer, die die Hinterbliebenen verspüren. Asche auf mein Haupt. Ja, vielleicht bin ich auch nur deshalb so abgebrüht und kaltherzig, weil es in meinem Umfeld und Bekanntenkreis bisher keinen solch tragischen Covid19-Todesfall gegeben hat. Wer weiss das schon...
Trotzdem! Ja, auch wegen all dem Corona-Wahnsinn ist es wichtig, sich davon nicht unterkriegen zu lassen und offen zu bleiben für all das Schöne, was dieses irdische Leben auch 2020 zu bieten hatte. Auch wenn Abstand und Distanz zwischen den Menschen wohl zum Gebot des Jahres erhoben wurde, so sind es doch genau diese zwischenmenschlichen Interaktionen, die enorm zur Lebensfreude beitragen. Es waren die unbeschwerten Tage mit Freunden auf Sizilien, die vielen dankbaren Rikscha-Kunden und auch die menschlichen Begegnungen an meinem neuen Morgenjob. Ganz zu schweigen natürlich von der Liebesbeziehung zu meiner Frau und der tiefen Bindung zu Familie und Freunden. Wir sind alle unsichtbar miteinander verbunden...
Die Verlangsamung des Lebens, verusacht durch verschiedene Corona-Massnahmen und -Verhaltensregeln hat mir dieses Jahr auch viel mehr Zeit draussen und in der freien Natur beschert. Ungezählte Male verspürte ich dabei tiefe Dankbarkeit und Demuth gegenüber der Schöpfung. Das ist alles so unglaublich schön, so voller Leben und Unschuld. Wie nichtig sind da ein paar negative Gedanken oder eine getrübte Stimmung! Es ist nichts als menschliche Überheblichkeit. Ein ununterbrochenes Kommen und Gehen, Aufblühen und Verwelken, dem sich auch der Mensch nicht entziehen kann. Aber statt dies in Dankbarkeit zu akzepieren, können wir wir uns auch widersetzen, uns aufspielen und "eigene Regeln" proklamieren. Doch es wird nichts nützen...
Und so komme ich zum Schluss, dass ich mit dem dargestellten Stein wohl doch kein Schaufenster einwerfen werde. Eher klopfe ich mir damit ein paar mal gegen die Stirn um zur Besinnung zu kommen.
Ja, 2020 war O.K. Vielleicht etwas anstrengender und nerviger als andere Jahre, doch trotzdem noch O.K. Kann man denn mehr verlangen? Ist O.K. nicht eine wirklich schöne Form von Akzeptanz? Es ist, wie es ist. 🙏
Für 2021 wünsche ich uns allen wieder etwas mehr Entspanntheit und Vertrauen. Und sollte ich mich wirklich betrinken, so wünsche ich mir im neuen Jahr möglichst wenig Kopfschmerzen 😉.
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Kommentare
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Beat Utzinger am :
Beat, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Wunderbar und einfach toll, wie Du das geschrieben hast. Vielen Dank! Freut mich, dass ich nicht ganz alleine auf der Welt bin mit meiner Sichtweise. Happy Biking und hoffentlich auf bald wieder einmal...
Beat am :
Hallo Namensvetter
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Und Nein, niemand ist alleine 😉. Ich wünsche Dir und Monika alles Gute für das neue Jahr und freue mich auf eine nächste, gemeinsame Bikerunde.