Dienstag, 20. Juli 2021
Ansichtssache
Sonniges Sommerweter beschert mir nun doch gut Buchungen und so wird die Zeit für Blogbeiträge machmal etwas knapp oder ich bin ganz einfach zu müde dafür 🙂.
Heute Nachmittag war ich von einem Altersheim für vier kleine Stadtrundfahrten gebucht. Rasch war klar, dass es sich um eine Altersresidenz für Gutbetuchte handelt. Das sah man schon an den Kleidern und den teuren Handtaschen und Accessoires. Na ja, auch reiche Menschen werden alt und gebrechlich und können sich dem Alter nicht entziehen. Auffallend für mich als Rikschafahrer war jedoch, dass sich (anscheinend) vermögende Senioren weniger freuen können als Gleichaltrige mit weniger Geld. Man hat alles schon gesehen, alles schon ausgekostet und sich zu allem schon eine Meinung gebildet. Was soll da denn noch Neues kommen?
Ich kriegte den Eindruck, dass einige Fahrgäste diesen Ausflug einfach deshalb konsumierten, weil er ihnen angeboten wurde. Vieles wurde distanziert betrachtet und wenn mal etwas gesagt wurde, dann vielleicht, in welchem teuren Geschäft man früher Stammkunde war 🙄. Irgendwie komisch. Das habe ich ich so noch nicht erlebt. Auf einer der Fahrten fragte mich ein Passagier, weshalb ich denn keine Elektrounterstützung an der Rikscha einsetze. Das sei doch viel zu mühsam so und es wäre doch so einfach, entsprechende Technik zu kaufen und davon zu profitieren. Was ich auch immer antwortete, er fand es schlicht dumm von mir. Es wäre doch so einfach...
Es ist natürlich falsch und eine grobe Verkürzung, wenn ich dann dachte: "Reichtum macht arm." Wenn man sich für jedes Problem eine Lösung kaufen kann, verliert man an Kreativität und Leidensfähigkeit. Heute muss man nicht mehr schwitzen, denn man findet für alles eine einfachere Lösung.
Obwohl ich grundsätzlich sehr auf "einfach" stehe, merke ich, dass einfach und simpel, zwei verschiedene Dinge sind. Ein E-Bike macht Radfahren einfach. Dazu wird komplexe Technik eingesetzt, die man regelmässig aufladen muss, die unterhalten werden will und für die man meist einen Fachmann braucht, wenn etwas nicht mehr richtig funktioniert. Ein normales Fahrrad ist dagegen simpel. Draufsetzen und fahren. Zu jeder Jahreszeit. Da kann nicht wirklich viel kaputt gehen und wenn doch, so ist es relativ einfache Mechanik, die man sich anschauen kann um das Problem zu verstehen. Meist kann man es auch selbst reparieren. Der limitierende Faktor beim normalen Fahrrad ist selten die Technik, sondern der Mensch der draufsitzt. Beim E-Bike verkehrt sich das. Hier ist der limitierende Faktor meist irgend ein elektronisches Problem. Wobei einer der Vorteile von E-Bikes scheint mir ist, dass man nicht selber schuld ist, wenn die Technik versagt und man stehen bleibt. Es ist immer besser/einfacher, wenn jemand anderer oder etwas anderes schuld ist... 😇
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