Dienstag, 26. Juli 2011
(43) Golf von Salerno und von Neapel
Morgens um halb sieben weckten mich die ersten Sonnenstrahlen und so war klar, dass ich gleich um 07:30 Uhr zum Frühstück erscheine um dann möglichst zeitig losfahren zu können. Ich freute mich auf den zweiten Teil der Amalfiküste, bis nach Santa Agata und dann natürlich auch auf die Küste in Richtung Neapel, die ich teilweise aus früheren Ferien schon kannte.
Vielleicht lag es bloss am Wetter, doch irgendwie fand ich diesen Teil der Amalfiküste noch schöner als den gestrigen Teil. "Praiano" ist schon sehr schön und "Positano" ist einfach traumhaft. Weil es etwas kleiner ist als Amalfi und die Strasse oberhalb der Ortschaft durchführt, ist Positano einfach noch eine Spur romantischer. Ich kriegte etwas Herzschmerz weil ich mir wünschte, dass Karin mit dabei wäre. Ihr gefällt die Gegend so gut und mit ihr wäre halt vieles noch einen Tick schöner. Zu zweit nimmt man sich mehr Zeit, schaut mehr Dinge an und kann die Freude halt auch teilen...
Nach Positano steigt die Küstenstrasse noch ziemlich an und am äussersten Landzipfel, beim "Monte Lubrense" ist man dann auf knapp 500 Metern über Meer und geniesst immer wieder grandiose Ausblicke der Küste entlang. Man kann auch die Insel Capri sehen, doch für ein Foto hatte ich einfach nie wirklich freie Sicht, da entlang der Strasse immer wieder Bäume oder Häuser stehen.
Die nachfolgende Abfahrt nach Sorrento war ein Genuss, doch kaum im Ort begann schon wieder das grosse Verkehrschaos. Ich war froh, als ich unten an die Hafenpromenade kam und mir in einer schönen Caffeteria einen nächsten Cappuchino mit einem Vanille-Berliner einverleiben konnte. Das war ganz in der Nähe des touristenhafens und ich konnte zusehen, wie die Schnellbote in Richtung Capri sich füllten und losfuhren.
Kurz nach Sorrento folgt "Vico Equenze" wo wir vor ein paar Jahren mit Freunden in den Ferien waren. Obwohl ich ziemlich aufgepasst hatte, konnte ich das Hotel in dem wir damals waren nicht sehen. Kurz danach kam ich nach "Castellammare di Stabio", wo ich unbedingt meine Trinkflaschen an der Quelle der "Fonte della Madonna" auffüllen musste. Obwohl aus bestimmt 8 Hahnen Wasser fliesst musste ich kurz anstehen. Einheimische kommen mit ganzen Kisten voller PET-Flaschen um diese hier zu füllen und dann im Kühlschrank zu lagern, bis sie wieder leer getrunken sind. Das Wasser war frisch und schmeckte wirklich köstlich.
Schon bald darauf kam ich nach Pompei, was natürlich ein riesiger Touristenmagnet ist. Die Ausgrabungen der nach dem Vulkanausbruch mit heisser Asche zugedeckten Stadt hatte ich auch schon früher besichtigt, weshalb ich nur aussen am Gelände und an den dutzenden von Souvenierständen vorbei gefahren bin. Im Zentrum von Pompei machte ich noch ein Foto der sehr schönen Kirche und machte mich dann auf den Weg in nördlicher Richtung um Neapel grossräumig zu umfahren.
Das bis in die Schweiz bekannte Abfallproblem wird dann rasch ersichtlich. Kaum hinter Pompei, wo kaum mehr Touristen hinfahren, türmt sich noch immer Abfall entlang der Strassen und die geschmackliche Note ist deshalb nicht immer sehr angenehm. Generell fällt auf, dass hier sehr wenig Geld zur Verfügung steht. Viele Häuser sind in sehr schlechtem Zustand und die Strassen verdienen kaum diese Bezeichnung. Es sind Relikte von 500 Jahren Weg- und Strassenbau. Patchwork-Teppiche der übelsten Sorte. Über weite Strecken ist der Belag aus grossen Steinquadern gefertigt, die furchtbar holprig sind. Wurde später eine Kanalisation verlegt, wurde etwas geteert oder betoniert oder einfach Sand aufgeschüttet. Hier dachte ich das erste Mal auf dieser Tour, dass eine Federgabel nicht schlecht gewesen wäre.
Als ich am späten Nachmittag durch "Nola", eine grössere Ortschaft fuhr überlegte ich kurz, ob ich schon ein Hotel suchen sollte, doch ich wollte noch etwas weiter fahren. In der Zwischenzeit verdichteten sich jedoch die Wolken und kaum eine halbe Stund später musste man ernsthaft mit Regen rechnen. Ich fragte in einer kleinen Ortschaft nach einem Hotel, doch da gab es nichts. Die Antwort war, ich müsse zurück nach Nola. Die anderen Orte in der Umgebung seien alle zu klein um ein Hotel oder ein Albergo zu haben. So drehte ich also wohl oder übel um und fuhr wieder zurück.Gleich am Ortseingang von Nola sah ich das 4*-Hotel "I Gigli" und dachte mir, dass dies bestimmt zu teuer ist. Nichts desto trotz wollte ich fragen und siehe da, ein Einzelzimmer mit Frühstück kostet "nur" 50 Euro, was ich ja schon öfters bezahlt hatte. So freute ich mich, mal wieder 4 Sterne Luxus zu erleben und dadurch auch zu einem Internetanschluss zu kommen. Das GPS sagt: 114 km., 6:20 Std., 1´120 Hm.
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