Samstag, 12. Dezember 2020
letzte Hochzeitsfahrt 2020
Heute morgen wurde ich noch einmal für eine Fahrt mit der Hochzeitsrikscha in Zürich gebucht. Das dürfte wohl die letzte Hochzeitsfahrt 2020 gewesen sein. In diesem speziellen Jahr war ich nur an 14 Hochzeiten gebucht. Letztes Jahr waren es genau 30 und das Jahr zuvor 32. Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, wie schwierig dieses Corona-Jahr für das Rikschageschäft war und wie stark die Buchungen und somit auch der Umsatz/Ertrag zurückgegangen ist. Ich hoffe doch sehr, dass es 2021 wieder (deutlich) aufwärts geht.
Auf dem Weg zum Standesamt fuhr ich der Bahnhofstrasse entlang. Es war erst halb zehn Uhr morgens und an diesem kühlen und leicht regnerischen Tag waren noch nicht sehr viele Menschen unterwegs. Umso mehr erstaunte mich die lange Schlange vor dem Geschäft von Louis Vuitton. Da warteten bestimmt schon 30 Personen. Das ist doch etwas irritierend... und führt einem unsere dekadente Konsumgesellschaft ziemlich deutlich vor Augen. In anderen Ländern bilden sich in Corona-Zeiten lange Schlangen vor den Lebensmittelgeschäften. Bei uns gibt es dort keine anstehenden Menschen. Wenn schon anstehen, dann mit Stil und deshalb vor Louis Vuitton, Gucci. Moncler und wie diese Luxuslabels sonst noch so heissen. Krass! 🤑
Auch wenn es die Sache nicht viel besser macht, möchte ich einen der Gründe doch noch darlegen. Infolge der Corona-Massnahmen ist die Anzahl Menschen in einem Verkaufsgeschäft eingeschränkt. Bei den Luxus-Labeln kommt hinzu, dass diese Geschäfte nur noch Kunden einlassen, wenn eine Verkaufsperson verfügbar ist und diese begleitet dann die Kundschaft durch das Geschäft. Wenn die Kunden nun ein Produkt genauer betrachten, es anfassen und danach wieder zurückstellen wollen, nimmt die Verkaufsperson ihnen dieses Produkt ab und desinfiziert es, bevor es wieder ins Regal gestellt wird. Ausserdem bilden sich diese Luxus-Geschäfte etwas auf die langen Schlangen vor den Geschäften ein. Sie signalisieren damit, wie unglaublich begehrt ihre Produkte sind 🙄. Wahrlich... komische Zeiten.
Die Hochzeitsfahrt war eine gelungene Überraschnung und das Brautpaar war erfreut und hat die kurze Fahrt doch sichtlich genossen. Doch auch hier war die Stimmung eher gedämpft. Maximal 10 Personen, alle mit Maske, kein lautes Lachen oder umarmen... ja, komische Zeiten.
Nach getaner Arbeit fuhr ich auf die Rathausbrücke um einen Kaffee zu trinken und mit einem befreundeten Uhrenhändler noch etwas zu tratschen. Natürlich jammerten wir dabei etwas über das schlechte Geschäftsjahr und wie diese Pandemie so ziemlich alle Lebensbereiche beeinflusst. Natürlich versucht man trotzdem positiv zu bleiben, doch die ganze Sache hinterlässt schon Spuren, die keinen kalt lassen und einem nachdenklich werden lassen. So war es ganz natürlich, dass wir nach dem Jammern uns gegenseitig Mut zusprachen und uns gegenseitig frohe Festtage und vor allem ein viel besseres neues Jahr wünschten 🎄.
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