Freitag, 11. Dezember 2020
Drehmomentschlüssel
Ein Fahrrad ist weitestgehend ein zusammengeschraubter Haufen von Einzelteilen. Und das ist auch gut so, denn dadurch lassen sich fast alle Teile relativ leicht austauschen. Seit immer mehr Menschen leichte Fahrräder den Schweren vorziehen, kümmern sich die Hersteller natürlich auch darum, dass möglichst wenig Material verbaut wird und so wird es immer wichtiger, dass die Schraubverbindungen den vorher berechneten Drehmomenten entsprechen. (Beim zunehmenden Einsatz von Karbon werden richtig eingehaltene Drehmomente noch wichtiger).
Früher konnte man durch zu festes Anziehen vielleicht einmal eine Schraube abbrechen oder ein Gewinde ausreissen (was schon genug ärgerlich ist). Heute kann es aber durchaus passieren, dass die teuren Teile selbst unter zu grosser, nicht vorgesehener, Belastung reissen oder gar brechen. Ich erinnere mich an einen nicht billigen Thompson-Vorbau, dessen Frontabdeckung einzureissen begann, weil ich die vier Befestigungsschrauben eben zu fest angezogen habe.
Die Hersteller von (qualitativ guten) Fahrrädern und Teilen begannen schon vor Jahren, direkt neben jede Schraubverbindung das dafür vorgesehene maximale Drehmoment aufzudrucken. Man muss also keine Bedienungsanleitungen wälzen oder im Internet nach den vorgesehenen Werten recherchieren. Wer lesen kann und einen Drehmomentschlüssel einsetzt, kann sich so sehr leicht an die Vorgaben halten und damit Schäden verhindern oder zumindest minimieren.
Bisher hatte ich noch nie einen solchen Drehmomentschlüssel besessen und demzufolge alle Schrauben "nach Gefühl" angezogen. In 99 Prozent der Fälle ging das gut, doch das eine Prozent war jedesmal ärgerlich. Denn das Entfernen von abgebrochenen Schrauben ist schwierig (ohne das Gewinde zu beschädigen) und kaputte Teile neu kaufen, nur weil man sie quasi mutwillig zerstört hat, ist auch doof. Weil aber 1 Prozent nicht viel und ein präziser Drehmomentschlüssel relativ teuer ist, habe ich mir bisher noch nie einen gekauft.
Als ich nun vorletzte Woche die Bike Butler Buchhaltung nachgeführt habe fiel mir auf, dass ich im aktuellen Jahr noch fast kein Geld für Rikscha-Ersatzteile ausgegeben habe. Das ist insofern verständlich, weil die Rikschas, im Vergleich zu den Vorjahren, auch bedeutend weniger im Einsatz waren, doch das spielt buchhalterisch ja keine Rolle 😉. Das nahm ich zum Anlass, um mir -ähm... also der Firma- dieses schöne Werkzeugset zu gönnen.
Ich werde mir den Drehmomentschlüssel also von der Firma ausleihen und in den nächsten Wochen mal so ziemlich alle Schraubverbindungen am TREK 1120 und am KISH lösen und dann auf die korrekten Drehmomente festziehen. Es erscheint mir schon wichtig, dass ich mit dem Werkzeug umgehen kann, bevor ich es dann an den Rikschas einsetze 😎😁. PS: Ich mag schönes Werkzeug... 😍
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