Mittwoch, 23. Dezember 2020
take a break

Nach drei ziemlich anstrengenden Wochen war für mich am gestrigen Dienstag schon Freitag. Es stehen also ein paar freie Tage an und den heutigen Mittwoch konnte und wollte ich ganz egoistisch und ruhig angehen. Also bis um neun Uhr schlafen, gemütlich frühstücken und Zeitung lesen, danach im Internet rumlümmeln und vielleicht noch eine Runde mit dem Bike drehen.
Das dauernde Corona-Gequatsche in den Medien ist doch ziemlich ermüdend und wenn man in der Online-Ausgabe dann auch noch die Kommentare zu den Artikeln liest, kann man schon ins Grübeln geraten. Es ist oftmals schwer verständliche Kost, was die lieben Mitmenschen da teilweise von sich geben. Da kann man echt vom Glauben an eine aufgeklärte und vernunftorientierte Menschheit abfallen. Natürlich hilft es, wenn man sich bewusst macht, dass es sich hier einzelne Meinungen handelt und dass diese Kommentarspalten alles andere als einen repräsentativen Überblick geben. Man muss sich dazu ja nur einmal fragen, wer sich überhaupt genötigt fühlt um einen Kommentare abzugeben (und wer dafür die nötige Zeit hat), Da liest man sehr viele Besserwisser, die sich einfach gerne präsentieren und vermutlich auch noch denken, dass sie (als einzige) der echten Durchblick haben.
Es ist also besser, wenn man sich davon losreisst und sich anderen Dingen widmet. Da halte ich mich doch lieber an einen meiner Leitsätze: "Alles hat genau so viel Wert, wie man ihm beimisst." In meinem Umfeld hat das Corona-Virus, trotz all den Schreckensmeldungen, bis zum heutigen Tag noch keine unmittelbare Bedrohung dargestellt. Es war und ist also ein Randthema, was mich auf Grund der angeordneten Massnahmen zwar betrifft, ansonsten aber von vorwiegend virtueller und theoretischer Natur ist.
Gegen Mittag zeigte sich phasenweise die Sonne und ein kräftiger Südwestwind trieb die Temperaturen deutlich über die +10° Grad Marke. Im Hinblick auf die kommenden Festessen kann etwas Bewegung an der frischen Luft nicht falsch sein und so stieg ich kurz nach zwölf Uhr auf das TREK und radelte ohne grosses Ziel einfach mal drauflos. Schon an der ersten Steigung stellte ich fest, dass ich zu warm gekleidet war. Um also nicht zu stark zu schwitzen hatte ich zwei Möglichkeiten. Entweder packe ich ein Langarmshirt in den Rucksack oder ich schalte runter, fahre langsamer und halte die Belastung tief.
Die Stimmung im Wald war so friedlich, dass ich mich ohne lange zu überlegen für Variante 2, gemütliche Runde, entschieden habe. Bei geringer körperlicher Belastung bleibt mehr Kapazität um zu schauen, zu hören, zu riechen und auch um Gedanken nachzuhängen oder zu träumen. Wobei, meist absorbiert mich die Szenerie so stark, dass ich einfach still werde und sich ein Gefühl von tiefer Dankbarkeit einstellt. Egal, was man ansieht oder was man riecht oder hört... es ist ein perfektes Wunder! Manchmal denke ich: "das ist schon fast zu viel" all die Sinneseindrücke, kann ich gar nicht verarbeiten. Doch dann merke ich auch, dass ich das gar nicht muss. Ich muss nichts daraus machen. Muss es nicht einordnen, beurteilen oder ein Etikett anhängen. "Mich" braucht es dabei gar nicht. Es ist einfach nur schauen, riechen, hören, fühlen... ohne Attribute und ohne Substantive. 🙏
Ich reise durch Raum und Zeit... Die Fernsicht in die verschneiten Berge ist fantastisch, atemberaubend. Alles ist frisch, feucht und neu. Es reiht sich Hügel an Hügel. Langsam berghoch und ohne Anstrengung bergrunter. Möglichst weg von der Zivilisation, nur Natur... einfach unglaublich schön. Ja, Dankbarkeit ist genau das richtige Wort. 🕉 ☯ 🙏
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