Montag, 1. August 2011
(49) an den Lago di Bolsena
Heute Morgen war es wieder schön sonnig und warm. Das tolle Hotel Fedeli erfüllte auch alle meine Erwartungen hinsichtlich eines reichhaltigen Frühstücks und so begann der Tag ausgezeichnet. Bevor ich alles zusammenpackte hatte ich zudem noch eine gute Idee. Da ich ja ausnahmsweise mal wusste, wo ich am Abend ein Hotel brauche, konnte ich mir auch gleich Eines über Internet suchen und ein Zimmer reservieren. So konnte ich mir die teils mühsame Hotelsuche vor Ort ersparen somit locker und unbeschwert losfahren.
So zum warm werden folgte ein erster Hügel mit etwa 250 Höhenmetern und nach der Abfahrt kam ich nach "Sutri" einer sehr schönen und interessanten Ortschaft. Ähnlich wie in Matera/Sassi bauten hier frühe Bewohner ihre Behausungen direkt in den Berg. Der relativ weiche Tufstein ermöglichte dies und bot zudem guten Schutz vor Wetter und eventuellen Angreifern. Es gibt bei Sutri einen interessanten Informationsweg und die zwei, drei Stationen, die gleich an meinem Weg lagen, schaute ich mir kurz an.
Danach kam ich an einer Caffetteria vorbei, wo laute Italo-Schlager-Musik gespielt wurde und das motivierte mich für einen Kaffeehalt. In der Bar servierte ein richtig dicker Mitvierziger Kaffee und Cappuccino und sang lauthals mit. Ich bemerkte, dass in der Ecke ein kleines Mischpult mit Verstärker stand, wo die Lautsprecher angeschlossen waren. Als Quelle diente ein PC, von dem die Musik eingespielt wurde. Der lustige Barmann kannte wirklich jeden Song (vermutlich spielt er auch immer wieder die selben Stücke). Das war echt amüsant und draussen vor dem Lokal mussten sich die Raucher fast anschreien, damit sie sich unterhalten konnten.
Nach Sutri beginnt die Strasse dann kontinuierlich anzusteigen und auf etwa 600 Metern über Meer fährt man am relativ kleinen Kratersee "Lago di Vico" vorbei. Leider hat man nie wirklich gute Sicht auf diesen See, da links und rechts der Strasse wieder Haselnuss, Baumnuss und Kastanien angebaut werden. Erst auf etwa 850 Metern über Meer kommt man an den höchsten Punkt der Strasse. Da stand dann auf einem der Schilder "Viterbo, 11 km". Sie hätten auch schreiben können: "Liebe Velofahrer. Jetzt könnt ihr zurücklehnen und die Beine hochnehmen, denn es geht 11 Kilometer lang bergab und ihr braucht nicht ein einziges Mal zu treten. Vor der historischen Stadtmauer von Viterbo bitte bremsen!" Das war richtig herrlich, die Strasse war breit, hatte einen guten Belag und es herrschte nur wenig Verkehr.
Viterbo kannte ich aus den Ferien vor zwei Jahren. Es hat eine sehr schöne historische Innenstadt, die vollständig von einer etwa 10 Meter hohen Mauer umschlossen ist. Ich machte nur ein einziges Foto, da Karin vor zwei Jahren viele schöne Bilder von Viterbo gemacht hat. In einem der zahlreichen Bars genehmigte ich mir ein Panini (Sandwich) und eine Fanta. Die nachfolgende Hauptstrasse nach Montefiascone war dann nicht die beste Wahl. Da man eine Autobahnein- und ausfahrt kreuzt, hatte es beidseitig sehr viel Verkehr und ich musste konzentriert am rechten Strassenrand fahren, auch wenn es da über manches Schlagloch holperte.
Bei Montefiascone zweigt dann die Strasse nach Bolsena ab und von da war wieder der gewohnt wenige Verkehr. Auch schön ist, dass es dann fast nur noch bergab oder flach vorwärts geht. Ich freute mich schon sehr auf den Lago die Bolsena, doch die zunehmenden Wolken hatte ich schon auch registriert. Eigentlich wollte ich heute wirklich mal wieder baden gehen, doch kurz vor Bolsena fielen dann tatsächlich ein paar Regentropfen. Diese mussten sich aber verirrt haben, denn die Wolken zogen vorbei und lichteten sich zum Glück wieder.
Das recht schöne Hotel Columbus liegt fast direkt am See, nur noch getrennt von einer Querstrasse und den am See liegenden Restaurants. Ich bezog das reservierte Zimmer, duschte und beobachtete nochmals den Himmel. Ich wollte noch etwas durch den Ort fahren um ein paar Fotos zu machen, doch ich packte auch die Badehose ein, denn die angezeigten 28° Grad würden ja ein Bad im See durchaus zulassen. Die halbe Stunde Ortsbesichtigung war dann genau richtig um die Sonne wieder zwischen den Wolken hindurch scheinen zu lassen und so fuhr ich dann doch an den Strand.
Da auch der Lago di Bolsena ein einstiger Vulkankrater ist, besteht der Strand aus ganz feinem, fast schwarzen Kies. Das finde ich angenehmer als Sand und sieht auch noch gut aus. Das Wasser des Sees war richtig erfrischend und wie vor zwei Jahren staune ich, wie sauber und klar es ist. Ein wirklich idealer Badesee.
Als ich ins Hotel zurückkam überlegte ich kurz, ob ich gleich hier essen soll, doch in der Speisekarte sah ich dann Preise, die ich nicht zu zahlen gewillt bin (interessant, denn das Zimmer kostet nur 45 Euro). So werde ich also in einem der vielen Strandlokale essen gehen. Das war ein sehr schöner Tag und ich mag diese Umgebung ganz besonders.
Ich denke mir, falls jemand z.B. eine zweiwöchige Veloreise in Italien plant, dann würde ich empfehlen nach Florenz zu fliegen, durch die Toskana ins Latium an diese Seen zu fahren und dann von Rom wieder nach Hause zu fliegen. Wenn man zwei Wochen Zeit hat, kann man auch bede Städte noch gut besichtigen. Im Frühling, wenn viele Blumen blühen, ist das bestimmt wunderschön. Das GPS sagt: 82 km., 4:16 Std., 1´230 Hm.
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