Sonntag, 29. Januar 2017
Tag 14 - nach Münster
Als ich die Radtaschen nach draussen brachte stellte ich fest, dass es ganz leicht regnet. Das hat mich nicht gerade motiviert, doch ich hatte eigentlich keine Wahl und sonst war ja auch nichts los. Die Frage war, soll ich gleich die Regenklamotten anziehen oder soll ich erst mal testen und hoffen, dass es gleich wieder aufhört? Als geborener Optimist wählte ich natürlich Variante zwei oder die Falsche. Denn nach etwa 10 Minuten wurde der Regen etwas stärker und es war klar, dass ich die Regentropfen die ich einfange nicht gleich verdampfe sondern dass ich nass werde. Ich steuerte also das nächste Buswartehäuschen am Strassenrand an und kramte Regenhose und -jacke hervor. Natürlich musste ich die Winterwanderschuhe in Grösse 47 ausziehen, damit ich in die Regenhose steigen konnte… lieber hätte ich es 5° Grad kälter gehabt und dafür leichten Schneefall. Jammern nützt nichts, also durch.
Ich fuhr heute einen Teil der «100 Schlösser Radroute Münsterland» und bis zum ersten Schloss in Nordheim war es etwas mehr als 20 Kilometer, also etwa 1 ½ Stunden. Ab und zu wollte mich mein GPS auf eine unbefestigte Strasse leiten, doch das habe ich mir jedesmal genau überlegt und auf der Karte nachgesehen, ob ich das umfahren kann. Aufgetaute und verregnete Forststrassen sind wahre Dreckschleudern, das musste ich nicht unbedingt auch noch haben.
Das Schloss Nordheim war dann aber ein absoluter Stimmungsaufheller. Ein tolles, grosses Schloss mit doppeltem Wassergraben. In der Zufahrt ein grosser Weiher und ein Ziergarten und auf der Rückseite ausgedehnte Flächen und geometrisch angeordnete Dienstgebäude und Pferdestallungen. Das alles macht den Eindruck eines Jagdschlosses. Vorne empfängt man die Gäste und nach hinten raus geht man auf die Jagd. Sehr stilvoll. Im Ort Nordheim selbst fand ich auf Anhieb eine geöffnete Bäckerei und bestellte einen Milchkaffee und einen Berliner. Als ich aus der Bäckerei trete, regnet es nicht mehr. Sehr gut! Also noch einmal hinsetzen, Schuhe ausziehen, Regenhose ausziehen, Jacke ausziehen und alles in der entsprechenden Radtasche verstauen. Und weiter geht’s.
Nur wenige Kilometer später komme ich nach Lüdinghausen. Hier gibt es gleich zwei historische Bauten zu sehen. Zuerst eine Renaissanceburg und kaum einen Kilometer entfernt die Burg Vischering. Wassergräben scheinen hier gross in Mode gewesen zu sein, denn auch diese zwei Burgen sind von Wasser umgeben. Genauso wie die nächste Burg, etwa 10 Kilometer weiter, die Burg Kakesbeck (was für ein Name). Danach folgen lange flache Kilometer via die Ortschaft Senden bis zum Eingang von Münster, meinem Tagesziel.
Ich komme von südwestlicher Richtung und fahre einige Kilometer entlang des Aasees, der von grosszügigen Parkanlagen umgeben ist. Im Sommer ist das bestimmt ein toller Badesee. Am heutigen Sonntag tummeln sich hier Jogger, Spaziergänger, Hundehalter, Kinderwagenstosser und natürlich Radfahrer. Alles friedlich durcheinander. Auf der linken Seeseite gibt es ein kleines Freiluftmuseum mit etwa 20 historischen Gebäuden, die wie eine Art Klein-Ballenberg genutzt und gezeigt werden. Was mich aber für einen Besuch wirklich überzeugte war das Schild neben dem Eingang: «Sonntag ab 13:00 Uhr Kaffee und Kuchen». So fängt man mich.
Zur Belohnung zeigte sich nun gelegentlich sogar die Sonne zwischen den Wolken hindurch. Ideal für noch etwas Rad-Sightseeing in Münster und und ein paar schöne Fotos. Dann steuere ich das gebuchte Hotel an. Ich gönne mir hier für zwei Nächte Viersterneluxus mitten in der Innenstadt. Womit auch klar ist, dass morgen mein zweiter Ruhetag eingezogen wird. Ich habe langsam schwere Beine und auch mein Hintern kann einen Ruhetag vertragen. Ganz zu schweigen von meinem nun über 14 Tage eingesauten Bike. Das könnte auch etwas Zuwendung vertragen. Und Wäsche waschen sollte ich auch mal wieder. Mir wird morgen also bestimmt nicht langweilig.
Hier noch die gespeicherte Strecke von heute (75km, 188Hm) und
der Link zum ersten Foto des Tages.
Dieser Link ist nicht aktiv. Er enthält eine kopierbare Trackback-URI, um manuell ein Ping- und Trackback zu diesem Eintrag für ältere Blogsysteme zu generieren; zB (immer noch valide) über das zur Verfügung gestellte Eintragsfeld des serendipity_event_trackback Plugins. Serendipity und andere Blogsysteme erkennen die Trackback-URL heutzutage aber automatisch anhand der Artikel-URL. Die Trackback-URI für ihren Link des Sender-Eintrages lautet daher wie folgt: »https://www.beatsblog.ch/2221-Tag-14-nach-Muenster.html«
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Jürg Knobel am :