Freitag, 6. November 2020
Corona-Tsunami
Viele Wissenschaftler haben im Sommer davor gewarnt, dass die Corona-Pandemie nicht vorüber sei und wir im Herbst, mit dem Aufkommen der Herbst-Grippewelle, wohl mit einer zweiten Corona-Welle rechnen müssen. Wie viele Andere auch, habe ich das eher auf die leichte Schulter genommen und gesagt: "Schau mer mal." Tja, und nun ist sie da, diese zweite Welle.
Und es scheint nicht nur eine Welle, sondern ein regelrechter Tsunami zu sein. Diese Woche gab es mehrere Tage mit über 10'000 Neuinfizierten, was mehr als 3x soviel ist, wie im März, am Höhepunkt des ersten Ausbruchs. Natürlich wird heute erheblich mehr getestet als damals, doch dass mittlerweile schon etwa jeder vierte Test positiv ausfällt, ist ein schlechtes Zeichen und das stimmt einem schon ziemlich nachdenklich.
Der Bundesrat hat deshalb am 28. Oktober die Massnahmen verschärft, doch eine effektive Trendwende ist bisher noch nicht wirklich festzustellen. Die Belegung von Spitalbetten durch Corona-Patienten nimmt laufend zu und schon wird darüber spekuliert, wann die Kapazitätsgrenzen erreicht sind und wie dann mit neuen Fällen/Patienten umgegangen wird.
Noch liegt die nationale Sterblichkeit im Rahmen der Vorjahre. Die nebenstehende Grafik zeigt jedoch klar auf, dass in den letzten Wochen wieder deutlich mehr an Corona gestorben wird als zuvor. Natürlich erfolgen die Todeszahlen verzögert, denn erst wird jemand krank, dann bedarf er/sie Spitalpflege, dann die Intensivstation und sollte alles nichts nützen, folgt der Tod. Vom Erkennen der Infektion bis zum Tod vergehen meist drei bis vier Wochen. Das heisst, die schweren und tödlichen Verläufe erfasst die Statisik erst diese drei bis vier Wochen später und wenn wir aktuell derart viele Neuinfektionen registrieren, muss davon ausgegangen werden, dass in den kommenden Wochen auch entsprechend mehr Menschen an COVID-19 sterben werden.
Man könnte jetzt noch viel Pro und Kontra zu den politischen Massnahmen und Entscheidungen ins Feld führen, doch das sprengt den Rahmen und die Intension dieses Blogs. In Tageszeitungen und/oder Online-Medien wird sehr ausführlich darüber berichtet und diskutiert.
Was mich persönlich betrifft, so zucke ich immer noch etwas mit den Schultern und weiss nicht so genau, was ich davon halten soll. Die Sache scheint bedrohlich zu sein und sie scheint auch näher zu kommen. Im beruflichen Umfeld habe ich erste Infektionen mitbekommen, ganz persönlich kenne ich jedoch immer noch niemanden, der infiziert wurde (zum Glück). Ich denke, dass es Zufall/Schicksal/Vorsehung ist, wenn man davon betroffen wird. Ich schütze mich (und andere) gemäss den politischen Anweisungen, ansonsten fühle ich mich wie ein aussenstehender Beobachter, der sich möglichst raushält und die sozialen Interaktionen halt weitgehend reduziert.
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