Freitag, 13. Oktober 2023
auskosten
Der Wetterbericht war ziemlich eindeutig. Heute ist der letzte richtig warme Sommertag, bevor eine Kaltfront anrückt und die Temperaturen dann in, der Jahreszeit entsprechende, Werte drückt. In den nächsten Tagen soll es endlich wieder einmal etwas Regen geben und die Temperaturen nähern sich Schritt für Schritt -oder besser: Tag für Tag- der herbstlichen 10° Grad Marke. Somit war also klar, dass ich den freien Nachmittag für eine Fahrradtour nutzen sollte.
Als ich gegen 12:30 Uhr zuhause eintraf, war ich einfach nur müde. Fünfmal Morgenjob ist einfach anstrengend. Ich setzte mich mit etwas zu Essen und zu Trinken auf den Gartensitzplatz, blinzelte in die Sonne und verpflegte mich. Der innere Schweinehund sagte: "Leg dich in die Hollywoodschaukel und geniesse den warmen Nachmittag mit süssem Nichts-Tun." Das klang zwar verlockend, doch nicht verlockend genug... 😉 Kurz vor halb Zwei Uhr rollte ich das TREK 1120 aus der Garage und startete zu meiner Sommerabschlusstour.
Die letzten paar Mal war ich mit dem CANYON auf Mountainbiketour und so freute ich mich heute richtig auf das TREK und auf eine schöne Runde die zwar auch ein paar wenige Singletrails beinhalten, doch vorwiegend auf Schotter-, Wald- und Asphaltstrassen stattfinden sollte. Das lässt mir geistig etwas mehr Zeit um mich auf die Umgebung (und weniger auf den Weg) zu konzentrieren. Als Hauptziel wählte ich heute die Kyburg, etwa 20 Kilometer von zuhause entfernt und ein lohnender Aussichtspunkt.
Zum Warmfahren ging es zuerst über drei Hügel von je 100 bis 150 Höhenmeter um mich Winterthur anzunähern. Da ich die Umgebung gut kenne, war ich vorwiegend alleine auf ruhigen Waldstrassen unterwegs und genoss das Knistern der Buchennüsse und des ersten Laubs unter den Rädern. Es war wirklich herrlich warm und die Lichtverhältnisse einfach super. Es machte alles einen sehr stimmigen und friedlichen Eindruck. In Anbetracht eines neuen Krieges (Israel & Palästina) kann man solche Momente wirklich gut gebrauchen und daraus Kraft und Mut schöpfen.
In Winterthur komme ich dann an die Töss, der ich nun mehrere Kilometer lang folge. Zuerst sind es noch geschotterte Wanderwege, dann werden es immer kleinere Fuss- und Trampelpfade, die bei diesen trockenen Bedingungen natürlich super schön zu fahren sind. Man zirkelt um Bäume, blickt immer wieder aufs Wasser und sieht an manchen Uferstellen Menschen, die noch in der Sonne liegen oder gar im Flusswasser baden. Ja, es fühlt sich alles noch nach Sommer an. Bei Sennhof treffe ich dann auf die Asphaltstrasse hoch zur Kyburg. Die ist mit 150 Höhenmeter auf eineinhalb Kilometer doch ziemlich steil und treibt mir den Schweiss aus den Poren.
Heute fahre ich nicht nur vor die Kyburg sondern schiebe das Rad auch in den Burghof, wo ich im Museumscaffé einen Milchkaffee kaufe und diesen draussen zufrieden trinke. Jetzt weiss ich genau, dass es (wie immer) gut war, dem inneren Schweinehund nicht nachzugeben. Ich überlege mir den Rückweg, fühle mich gut und entschliesse mich deshalb dafür, noch ein paar weitere Hügel mitzunehmen. Ich will diesen letzten Sommernachmittag wirklich vollständig auskosten.
Gemütlich fahre ich wieder los und schon bald folgt eine rassige Waldabfahrt, an einem Golfplatz vorbei, wieder runter nach Winterthur-Töss. Dann steigt die Strasse noch einmal kräftig an, etwa 200 Höhenmeter bis nach Brütten, wo ich eine gute Bäckerei kenne und deshalb frohen Mutes da hochkurble. Als Belohnung gönne ich mir ein Stück Zwetschgenkuchen mit einem Latte Macchiato 😋. Sehr lecker! So fallen die letzten Kilometer bis nach Hause nicht mehr wirklich schwer. Als ich dann wieder auf dem heimischen Gartensitzplatz ankomme und die Aufzeichnung der Tour beende, bin ich müde und zufrieden. Das GPS sagt: 44 km., 3:14 Std., 1'010 Hm.
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