Hochzeitsfahrt
Heute Nachmittag waren wir für eine Hochzeitsfahrt mit drei Rikschas gebucht. Das Spezielle daran war, dass nicht wir die Rikschas fahren, sondern dass drei Freunde des Brautpaars in die Pedale treten sollten. Wie man auf dem Foto sieht, hat das dann auch geklappt.
Die drei jungen Männer zeigten das volle Spektrum von Menschen, die zum ersten Mal auf einer Rikscha sitzen. Der Eine setzte sich drauf und fuhr ohne die geringsten Probleme darauf los. Der zweite kämpfte mit kleineren Schwierigkeiten und brauchte schon fünf Minuten, bis er sicher geradeaus fahren konnte. Und der Dritte kriegte es kaum auf die Reihe. Schon nach zwei, drei Metern schwenkte die Rikscha nach links oder rechts und der Fahrer wusste nicht, wie ihm geschah. Man sah deutlich, wie in seinem Kopf das Velo-Programm ablief und ihm so einen Streich spielte. Ein Dreirad neigt sich nicht - egal wie stark man das Gewicht verlagert. Gelenkt wird ausschliesslich aus Armen und Schultern. Und wenn man anhält, muss man auch keinen Fuss auf den Boden stellen oder vom Sattel absteigen.
Wir hatten 15 Minuten Zeit für diese Fahrinstruktion eingeplant und diese Zeit wurde, zumindest von dem einem Kandidaten, auch wirklich benötigt. Mitten im Stadtzentrum ist der Strassenverkehr dicht und oftmals auch unübersichtlich und der Rikschafahrer trägt auch die Verantwortung für die zwei Passagiere hinter ihm. Da will ich als Vermieter schon halbwegs sicher sein, dass die Rikschas beherrscht werden. Ein Unfall an einem Hochzeitsfest wäre doch so ziemlich das Letzte, was man sich wünscht.
Und so war ich dann auch entsprechend erleichtert, als alle drei Rikschas am vereinbarten Treffpunkt auftauchten und die Stimmung nach wie vor gut war. Wir haben die Rikschas wieder entgegengenommen und sind zurück in die Garage gefahren. Soweit so gut.