Dienstag, 11. Juni 2024
47 Min. 31 Sec.
In den letzten vier Monaten bin ich nun schon gegen 30 Mal meine "Referenzrunde" gefahren. Die bisherige Bestzeit, mit 48 Minuten und 3 Sekunden, habe ich am 8. April aufgestellt, was auch schon zwei Monate her ist. Seither pendelten sich die Zeiten zwischen 49 und 52 Minuten ein. Dass ich nicht mehr schneller wurde, hat vielerlei Gründe.
Hauptsächlich liegt es an mangelndem Ehrgeiz. Meist bin ich schon zufrieden, wenn ich die anspruchsvolle Runde überhaupt fahre. Ich meine: 400 Höhenmeter auf 12 Kilometer sind nicht ohne! Wirklich ganz ohne Leiden geht es nie, doch mit dosiertem Krafteinsatz kann ich es auf zwei, drei recht kurze Abschnitte eingrenzen.
Als Nächstes ist es eine Frage der Übersetzung. Wenn ich schneller werden möchte, müsste ich in den Steigungen entweder bei gleicher Übersetzung die Trittfrequenz/Kadenz erhöhen oder eben schwerere Gänge treten, was natürlich gleich einiges stärker belastet. Hier bin ich etwas am testen, wo welche Strategie zielführend ist.
Ebenfalls ein Faktor ist, dass es überhaupt kein Warmfahren gibt. Die erste Steigung beginnt schon nach 300 Metern Fahrt und dann geht es auf knapp 2 Kilometer gleich satte 130 Höhenmeter hoch. Da ist die Muskulatur noch kaum warm.
Und was auch klar ist: Eine neue Bestzeit lässt sich nur bei trockenen Strassenverhältnissen fahren denn es bedingt, dass ich auch bergrunter und auf den wenigen flachen Abschnitten pushe und am Limit fahre. Nur einfach rollen lassen, verschenkt da gleich massig Zeit.
Und zu guter Letzt, was ich in den letzten Wochen auch zwei oder drei Mal bemerkte: Ich muss die Kräfte einteilen. Es nützt nichts, wenn ich an den ersten zwei Steigungen Bestzeiten fahre, dann jedoch an der Schlusssteigung schwächle und in der Folge dann gleich ein paar Minuten einbüsse.
Man sieht also, dass vieles zusammenpassen muss um eben eine neue Bestzeit aufzustellen. Es beginnt schon mit der Motivation und dem Vorsatz, gleich mutig in die erste Steigung reinzufahren und wirklich das Limit zu suchen und dann dranzubleiben. Die erste Zwischenzeit, am höchsten Punkt der ersten Steigung, ist schon mal ein guter Indikator. Hier muss die Zeit unter 14 Minuten liegen, damit wirklich etwas drin liegt. Es folgten drei Minuten Abfahrt/Erholung und weitere 10 Minuten an der zweiten Steigung. Auch hier muss am höchsten Punkt die Zwischenzeit wieder unter 14 Minuten liegen.
Dann folgen flache 200 Meter, eine kurvige Abfahrt und noch einmal flache 300 Meter, bis an den Fuss der letzten Steigung. Nun fällt die Entscheidung: Wie fit bin ich nun für die letzten 130 Höhenmeter und vor allem für die 100m Rampe von geschätzten 20 Steigungsprozenten? Top oder Flop! Nun heisst es beissen und leiden! Heute denke ich an dieser Steigung an Udo Bölts, der den wohl bekanntesten Spruch der deutschen Radsportszene geprägt hat. 1997 feuerte er Jan Ullrich in einer Etappe der Tour de France an, als dieser schwächelte. Vor laufender Kamera schrie er ihn damals an mit "Quäl dich, du Sau!"
Das war nicht nett, doch es hat genützt, denn 1997 gewann Jan Ullrich die Tour de France und ich fuhr heute an der Schlusssteigung die zweitbeste, je gemessene Zeit. Zusammen mit den Top-Zeiten der ersten beiden Abschnitte kam so die neue Bestzeit von 47 Minuten und 31 Sekunden zu Stande. 🥇
Mal sehen, wie lange diese Bestzeit nun Bestand hat. Es muss wirklich vieles zusammenpassen...
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