Dienstag, 5. April 2011
San Marino - ein Traum!
Morgens um acht Uhr, als ich aufstand, regnete es. Ja wirklich. Es tropfte nicht nur, es regnete... Sehr gut. Den Wecker auf neun Uhr stellen und nochmals eine Stunde schlafen. Knapp vor halb zehn Uhr bin ich dann am Morgenbuffet und lasse es mir (wie immer) gut gehen...
Mit PC und Strassen- und Velokarten bewaffnet setzte ich mich dann ins Restaurant, bestellte mir nochmals einen Cappuchino und überlegte mir, was ich denn in den kommenden Tagen noch so sehen möchte. Sofort: "San Marino!" Das hat mir schon vor fünf Jahren sehr gut gefallen und gestern war ich ja zu "unpässlich" um nach dem Montebello noch San Marino anzuhängen. Auf www.gpsies.com zeichnete ich mir eine schöne Strassentour. Mit 72 Kilometer eine eher kurze Tour, doch 1'000 Höhenmeter sind ja auch nicht ganz ohne. Als ich damit fertig war, hatte ich das Thema Velofahren für mich und den heutigen Tag soweit erledigt und wollte nun endlich einmal etwas in einem der Bücher lesen, die ich mitgenommen hatte.
Ich lese also so vor mich hin und plötzlich scheint mir die Sonne ins Buch... Wie bitte, Sonne? Wie denn? Ich gehe kurz nach draussen. Der Regen hat erst aufgehört, der Himmel ist noch bestimmt zu Dreiviertel bedeckt. Aber genau da, wo die Wolkendecke aufreisst, scheint die Sonne hindurch. O.K. Ein paar Sonnenstrahlen sind noch kein Frühlingstag, doch ich habe ja Zeit und kann sehen, wie sich das weiter entwickelt...
Es wird immer schöner... Gegen zwölf Uhr sind die Strassen schon 90% trocken...
Um halb eins sitze ich dann auf dem Kish und starte die am Morgen gezeichnete Tour auf dem GPS. 72 Kilometer schaffe ich auch an einem Nachmittag und sollte es Abend werden, ist's ja auch egal. Vor Einbruch der Dunkelheit bin ich längst zurück. Beste Voraussetzungen!
Ich fuhr gemütlich los und schon bald begann die erste Steigung des Tages. Auch das wieder eine Panoramastrasse, die auf einen 400 Hm-Hügel führt, auf dem der Ort Montescudo liegt. Schon von weit kann man nördlich San Marino erkennen. Es liegt auf einem schroff abgebrochenen Hügel. Nach Osten, zum Meer hin, bricht der Hügel bestimmt 200 Höhenmeter senkrecht ab. Uneinnehmbar von dieser Seite, was man auch auf dem Foto erahnen kann. Links und rechts von mir erkennt man zwei der insgesamt drei Befestigungsanlagen direkt an der Felskante. Ich kann mir also gut vorstellen, weshalb San Marino ein eigener Staat geblieben ist. Die konnten sich vermutlich immer gegen feindliche Angriffe und Übernahmen wehren.
Man kommt also nur von der Westseite nach San Marino. Es gibt da ein Parkplatz-Verkehrsleitsystem. Insgesamt 10 offizelle Parkplätze werden mit grünen und roten Lampen signalisiert. Heute sind alle Lampen auf Grün. Das heisst: im historischen Ortskern hat es nur wenig Touristen. Vermutlich hat der morgendliche Regen hat viele verschreckt. Mir soll es recht sein... so getraue ich mich auch zu fahren und nicht nur zu schieben. Natürlich fahre ich langsam und bin rücksichtsvoll und freundlich. Überhaupt kein Problem.
Dann kam so der Punkt wo ich mir wünschte, dass Peter (mit dem Hot Chili) mit dabei gewesen wäre... Auch er fotografiert gerne an ausgefallenen Orten (Stichwort: Val d'Uina) und hat ein gutes Auge für's Bild. Ausserdem hätte der heutige Nachmittag uns beiden ganz sicher eine Menge Spass gemacht. Es kam nämlich so: Vom höchsten Punkt in San Marino (der mittleren Burg) kann man auf einem alten Verteidigungsweg direkt dem Abhang entlang zu der Südburg gehen... oder eben fahren... Das war natürlich nur möglich weil -wie schon gesagt- keine/wenige Touristen. So konnte ich mit Selbstauslöser und Serienbildern doch ein paar super Bilder schiessen (finde ich jedenfalls).
Der blaue Himmel, die paar kleinen Wolken... SUPER! Da lacht das Herz. Zum Schluss gönne ich mir noch einen Cappuchino bei einer Bar. Was für ein Supererlebnis! Es hat sich wirklich gelohnt, diesen sonnigen Nachmittag zu nutzen. Auf dem Rückweg fuhr ich im Satten dieser grossen Felswand und blickte nochmals zurück (Bild rechts). Man erkennt die zwei Brücken, wo ich zuvor darüber gefahren bin. Nicht nur wegen dem Schatten fröstelt mich leicht. Adrenalin... So fällt die Rückfahr natürlich einfach. Ich rolle gemütlich an den Strand von Rimini und suche mir einen Platz in der Abendsonne vor einer geöffneten Gelateria. Wies heisst das so schön: La vita e bella! Das GPS sagt: 75 km., 4:10 Std., 1'030 Hm.
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Kommentare
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Peter am :
nochmal "Sawasdee" zurück. Freut mich, dass Du so eine schöne Wochen dort erleben konntest. Dass Du bei spektakulären Spots mit begrenzter Fahrbarkeit über gähnenden Abgründen an mich denkst, lässt mich
Und warum das Hot Chili?
Viel Freude an den trails hier in ZH.
Viele Grüsse
Peter
beat am :