Freitag, 31. Dezember 2021
das war 2021
Nun also doch noch ein Jahresrückblick. Gestern habe ich meine Sicht auf das Corona-Jahr beschrieben und heute möchte ich mein ganz persönlich erlebtes Jahr 2021 Revue passieren lassen. Dafür unterteile ich das Ganze in ein paar Bereiche:
Arbeit
Das gab es vermutlich noch gar nie in meinem Leben: Dieses Jahr machte ich überhaupt keine Ferien. Das heisst, von Woche 1 bis und mit 52 bin ich meinem Morgenjob nachgegangen. Das war nur deshalb möglich, weil ich dort als Personalverleih tätig und nicht angestellt bin. Angestellt bin ich in der Bike Butler GmbH und da kann ich als Ein-Mann-Firma auf gesetzliche Ferien verzichten. Durch diesen Ferienverzicht konnte ich das Maximum aus dem 30% Pensum herausholen und dementsprechend hoch war der Verdienstanteil daraus.
Das Rikschajahr startete wie üblich Anfang März und entwickelte sich ähnlich schwierig wie Corona-Jahr Nr. 1 (aka 2020). Das merke ich vor allem daran, dass nur mehr sehr wenige Firmenanlässe und -events oder auch Messen stattfinden. Das waren immer gute Verdienstmöglichkeiten und deshalb schmerzt diese Situation entsprechend. Erstmals nach neun Jahren, war ich dieses Jahr nur noch auf vorgebuchte Fahrten in der Stadt. Zeit für mögliche Spontan- und Taxifahrten habe ich nur noch dann aufgewendet, wenn ich zwischen zwei Buchungen noch freie Zeit hatte. Auf den erzielten Stundenlohn hat sich dies natürlich positiv ausgewirkt. Ganz einfach deshalb, weil ich weniger unbezahlt herumstand, -fuhr. Auf der Gegenseite erziele ich so natürlich weniger Präsenz/Aufmerksamkeit was vermutlich für die Zukunft eher einen negativen Einfluss hat. Insgesamt war ich knapp 400 Stunden mit der Rikscha unterwegs. Im Vergleich dazu: Das beste Jahr, 2015, knapp 2'000 Std., das schlechteste Jahr, 2020, knapp 300 Std.
Das zeigt, wie wichtig der Morgenjob geworden ist. Von 2012 bis 2019 bestritt ich meinen Lebensunterhalt ausschliesslich als Rikschafahrer. Das wäre definitiv nicht mehr möglich. Der Morgenjob bringt mir mehr als 50 Prozent des Jahresumsatzes und nur deshalb funktioniert meine Selbständigkeit noch. Dass also finanziell die Bäume nicht in den Himmel wachsen, versteht sich von selbst. Es ist (wie immer) ein Balanceakt zwischen Einnahmen und einem dementsprechend bescheidenem Lebensstil. Dennoch scheint es für mich der einzig gangbare Weg zu sein. Ich würde eingehen, wenn ich ein 100 Prozent Arbeitspensum als Angestellter leisten müsste. Und weil ich das so sehe, bin ich auch wirklich dankbar, dass es so halbwegs gut funktioniert.
Wohnen
Dieses Jahr war geprägt von Umbauten und Renovationen. Das grösste Projekt war der Bau einer Aussentreppe und somit eines neuen Zugangs zu unserem Haus. März und April wurde kräftig gegraben, betoniert und gebaut. Nach Abschluss der Baumeisterarbeiten, fertigte ein Metallbauer ein Geländer und Vordach nach unseren Wünschen. Das alles ist ausgesprochen gut und hochwertig herausgekommen. Wir beide haben viel Freude daran und vor allem für mich brachte das eine riesige Bereicherung. Denn der neue Aussenzugang führt nun in meinen Bike-Cave, eine Bike-Werkstatt mit angrenzendem Abstellraum. Das ist alles eine super feine Sache und der pure Luxus 😍!
Der Zugang wurde aber auch dafür geschaffen, damit die alte Öl-Heizung einfacher ausgebaut und eine neue Wärmepumpenheizung eingebaut werden konnte. Dies passierte im Juli, war innert nur zwei Wochen erledigt, kostete aber kräftig Geld. Die alte Heizung funktionierte zwar noch einwandfrei, doch wir wollten auch einen Beitrag zur Reduktion der Co2-Emissionen leisten. Zudem wird der Umbau staatlich gefördet, auch wenn wir aktuell noch immer auf die Fördergelder warten. Die behördlichen Mühlen mahlen bekanntlich langsam...
Eher Herzensprojekte als wirklich notwendig waren der Bau einer Aussenwassersäule, eines grossen Gartengeräteschranks und der Hollywood-Schaukel inklusive Sonnenstoren. Karins neuer Gemüsegarten entwickelte sich prächtig und so konnten wir soviel Salat, Gemüse und Beeren aus dem eigenen Garten essen, wie noch nie zuvor. 👍 💖
Mobilität und Velofahren
Im August feierte mein KTM 690 Enduro R sein zehnjähriges Jubiläum und just zu dieser Zeit hatte ich einen grösseren Defekt zu beklagen, Zusammen mit den anstehenden Service-Arbeiten wurde der Kostenvoranschlag so hoch, dass ich dieses (und zusätzliches) Geld lieber in ein neues Motorrad investierte. Da ich mit dem KTM grundsätzlich sehr zufrieden war, kaufte ich mir einen (fast) neuen KTM 690 SMC R. Grundsätzlich war ich nicht so erfreut über diese zusätzlichen und ungeplanten Mehrausgaben, doch der Kauf entpuppte sich eigentlich als richtiger Knaller. Das neue Motorrad gefällt mir sehr gut und es läuft einfach spitzenmässig. Das macht mir (unerwartet) viel Freude. Sogar so viel, dass ich seit dem Kauf fast immer mit dem Motorrad und nicht mehr mit dem Velo zum Morgenjob gefahren bin. Das bot einen grossen Spassfaktor, tat aber meiner Fitness nicht sonderlich gut.
Womit ich dann zum Velojahr 2021 komme. Ich habe es mit der Kilometerstatistik etwas schleifen lassen und muss deshalb die Fahrleistungen etwas abschätzen. KISH Strassenrad ca. 2'300 Kilometer, Rikscha ca. 1'300 Kilometer, TREK 1120 ca. 1'000 Kilometer und CANYON Neuron ca. 200 Kilometer, was gesamthaft etwa 4'800 Kilometer ergibt. Das sind also mehr als 1'000 Kilometer wenbiger als 2020. Dies kommt vor allem davon, dass es 2021 keine Bike-Ferien gab und wie oben erwähnt, ich vermehrt mit dem Motorrad zur Arbeit fuhr. Das dürfte wohl eines der schwächsten Jahre überhaupt gewesen sein. Das finde ich etwas unschön, denn ich merke deutlich, dass ich dadurch auch an Fitness und Leistungsfähigkeit eingebüsst habe. Für nächstes Jahr will ich diesem Theme wieder mehr Aufmerksamkeit widmen.
Was mich nun nun noch zu einer weiteren Neuanschaffung im Jahr 2021 bringt. Mitte November bestellte ich mir ein neues, vollgefedertes Mountainbike, ein CANYON Neuron CF8. 2020 und 2021 bin ich wieder mehr MTB gefahren als die Jahre zuvor und obwohl mir das TREK 1120 viel Freude macht, bekundete ich in ruppigem Gelände doch zunehmend Mühe mit einem völlig starren Bike. Dies ist mir vor allem auf den (wenigen) Touren mit Freunden aufgefallen. Als eigentlich guter Techniker konnte ich auf technisch anspruchsvollen Strecken, und somit den schönsten MTB-Touren, nur noch schwer mithalten. Dies vor allem, weil es so ganz ohne Federelemente einfach immer kräftig schüttelt und das Risiko eines Sturzes dadurch steigt. Mein alternder Körper mag auch nicht mehr so viel wegstecken und der zusätzliche, innere Drang nach etwas Neuem hat dann letztendlich gesiegt. Kurz vor Weihnachten wurde das neue Bike geliefert und zu meiner grossen Überraschung schenkte mir Karin dann dieses Bike zu Weihnachten! 😲💘😘
Allgemein und Gesundheit
Kurzfassung: Ich werde alt 😌. Ja, es wird mir echt bewusst, dass man mit 58 Jahren den körperlichen Zenit überschritten hat und dass nur schon der Erhalt der gewohnten Fitness mehr Aufwand benötigt als bisher. Plötzlich gibt es Morgen, wo man aus dem Bett steigt und schon zwickt es einem irgendwo. Das vergeht zwar meist schnell wieder, doch ich kannte das bisher einfach noch nicht. So langsam zeigen sich erste Verschleisserscheinungen. Sowohl körperlich, wie auch mental. Es hat keinen Zweck deswegen zu jammern, es ist einfach ein Fakt, dem ich ins Auge schauen muss. A propos Auge: Auf dem rechten Auge wurde der Beginn des grauen Stars diagnostiziert, auch so ein Altersleiden. Dennoch will ich hier festhalten, dass es mir grundsätzlich gut geht und dass mir auch die Corona-Impfung im November nicht geschadet hat 😉.
Finanziell war es ein happiges Jahr. All die Umbauten, Renovationen und das neue Motorrad, das hat doch ein kräftiges Minus in der Jahresbilanz hinterlassen. Ich konnte meinen Kostenanteil aus Ersparnissen finanzieren, doch nun ist ziemlich Ebbe in der Kasse. In den nächsten Jahren muss ich versuchen, dieses Loch wieder etwas zu stopfen. C'est la vie!
Dieser Blog
Es war ein gutes Blogjahr, mit vielen Beiträgen und Bildern. Auch der Blog an sich hat sich toll weiterentwickelt und vor allem am neuen Dark-Mode habe ich viel Freude. Wie schon öfters erwähnt durchlebe ich immer wieder Flauten, wo mir die Lust am nacherzählen abhanden kommt. Das liegt vor allem daran, dass ich mich selbst nicht immer in den Mittelpunkt stellen will. Aber: So ist dieser Blog grundsätzlich angelegt. Es ist ja ein Online-Tagebuch und kein themenspezifischer Blog 😉. Dieses Medium soll meiner Erinnerung dienen und deshalb ist es mir immer noch wichtig, Inhalt zu generieren. Denn wenn da nichts steht, ist es mir später auch keine Hilfe um mich daran zu erinnern 😊.
Und so schliesst sich der Kreis. Dem Jahr 2021 wird wohl niemand eine Träne hinterher weinen und alle wünschen sich, dass 2022 endlich wieder ein besseres Jahr wird. Es bleibt mir nur noch allen Lesern und Kommentatoren für ihr Interesse zu danken und allen ein frohes neues Jahr zu wünschen!
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