Donnerstag, 29. Mai 2025
Mittelland-Tour
Heute ist Auffahrt, also ein arbeitsfreier Tag und somit ein prädestinierter Tag um eine schöne Velotour zu fahren. Nachdem es gestern Abend noch regnete, so soll es heute trotz noch vieler Wolken trocken bleiben und je länger der Tag dauert, desto sonniger und wärmer soll es werden. Das war die Ausgangslage am Mittwochabend.
Ich war unschlüssig und konsultierte deshalb die Karte mit den Grand Tour Switzerland Foto-Spots. Ich werde fündig und Klick - Klick - Klick, schon ist eine Velorunde mit drei Foto-Spots und etwa 100 Kilometern zusammengestellt. Super 👍! Start und Ziel in Aarau, also dafür noch kurz in der SBB-App passende Züge heraussuchen und Tickets buchen. Den erstellten Track auf das GPS laden, Kleider bereitlegen und mit Vorfreude zeitig ins Bett gehen... 😴
Kurz vor acht Uhr am Morgen stieg ich auf das TREK Procaliber und machte mich auf den Weg zum Flughafen-Bahnhof. Von da fuhr ich im Zug zum Hauptbahnhof Zürich, wo ich in einen Regionalexpress umsteige. Die ganze Zugfahrt dauert eine knappe Stunde und so kann ich schon kurz nach neun Uhr in Aarau aufsitzen und das Abenteuer beginnen 😉.
Weite Teile der heutigen Tour sind für mich "Terra incognita", also weisse Flecken auf der schweizer Landkarte, die ich bisher noch nicht bereist habe. Ich kenne einzig das Schloss Hallwyl (der erste Foto-Spot) und den Hallwilersee. Doch das war anlässlich eines Schulausflugs und demzufolge wohl auch schon um die 50 Jahre her. Dennoch kam mir vieles bekannt vor, denn diese Gegend unterscheidet sich jetzt nicht grossartig von anderen voralpinen Gegenden der Schweiz. Viele schmucke und herausgeputzte Dörfer und auch viel charakterloser Siedlungsbrei an deren Rändern, der dem Bevölkerungswachstum der letzten 50 Jahre geschuldet ist. Dazwischen viel Landwirtschaft und hübsche Kühe auf saftigen Wiesen. Typisch Schweiz halt. Ich will das überhaupt nicht schlecht reden, es war einfach nicht so spektakulär, als dass es mir noch länger in Erinnerung bleiben würde.
Was mir in Erinnerung bleiben wird, sind zwei Erkenntnisse. Erstens: Die Grand Tour Foto-Spots sind nicht immer ideal positioniert. Wie man leicht erkennen kann, steht der Foto-Spot vor dem Schloss Hallwyl direkt unter einer grossen Kastanie, also voll im Schatten und das Schloss dahinter steht voll in der Sonne. Da bringt mein Smartphone kein wirklich brauchbares Foto hin, zumal von dem schönen Schloss fast nichts zu sehen ist 🤨.
Ich verstehe das auch. Vor der jeweiligen Kulisse buhlen verschiedenste Interessengruppen um Platz. Das Schloss Hallwyl ist aus den 11. Jahrhundert, also an die 1'000 Jahre alt, und vermutlich eines der 10 meist besuchten Schlösser der Schweiz. Die haben nicht auf Schweiz Tourismus gewartet, damit die an bester Position diesen fragwürdigen Selfie-Foto-Bogen aufstellen 🙄. Da, seitlich vom Schloss, unter den Bäumen, ist noch Platz. Take it or leave it...
Beim Wasserschloss Wyher ist das besser gelöst. Da steht der Foto-Spot direkt neben dem Parkplatz und ohne dass irgendein Baum Schatten werfen könnte. Für mein Mini-Stativ stand einzig der Fahnenmast rechts etwas im Weg 😏.
Die zweite Erkenntnis zeigte sich beim dritten Foto-Spot in Aarburg. Mittlerweile bei tollem Wetter und vielen anderen Menschen. Als ich das Ministativ aufstellen wollte, fragte mich ein netter Mann, ob er ein Foto von mir machen solle. "Ja, klar. Das wäre sehr nett!" Er fragt noch "Hochkant oder Quer?". Für den Blog bevorzuge ich Querformat, hier passt aber Hochkant besser, also sage ich: "Am besten gleich beides, dann kann ich später auswählen." O.K. Der gute Mann knipst und knipst und knipst. Zum Schluss sagt er: "Ich habe über 15 Fotos gemacht. Da sollte bestimmt ein Gutes dabei sein." Ich bedanke mich höflich, stecke mir das Smartphone wieder in die Trikottasche und fahre weiter.
Als ich dann auf dem Heimweg wieder im Zug sitze, habe ich Zeit um mir all die Bilder mal anzuschauen. Und da fragte ich mich: Was nützen mir 15 Bilder, wenn auf 14 entweder die Beine (unten) oder die Kirchtürme (oben) abgeschnitten sind 🙄? Wo hat der gute Mann denn hingeschaut? Er hatte insofern recht: Genau eines der Bilder kann ich gebrauchen 😁. Lerne: Man muss sofort nachschauen, ob einem eines der Bilder gefällt und wenn nicht, muss man die Aktion (mit genaueren Anweisungen) wiederholen. Später ist es zu spät.
Ich bin dann beim Hauptbahnhof Zürich ausgestiegen, weil es nun wirklich sonnig und angenehm warm war. Von da bin ich gemütlich, auf bekannten Strecken, nach Hause gefahren. So konnte ich die heutige Tour schön ausklingen lassen. Falls es jemanden interessiert, so kann man hier den gefahrenen Mitelland-Track ansehen. Das GPS sagt für den ganzen Tag: 130 km., 6:20 Std., 950 Hm.
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