(18) Im Zug statt im Sattel
Grundsätzlich wollte ich sowieso einen Ruhetag am Lago di Trasimeno einlegen. Seit 10 Tagen bin ich nun ununterbrochen Rad gefahren und meine Beine sowie mein Hintern hatten einmal eine Abwechslung verdient. Dass ich jedoch den halben Tag mit Zugfahren verbringen werde, war so sicher nicht geplant.
Am Morgen nach dem Frühstück wusch ich zuerst mal meine dreckigen Bikekleider, bevor ich etwas durch Passignano sul Trasimeno spazierte. Es war blauer Himmel und die Sonne knallte schon kräftig runter. Es würde etwa 33° Grad warm werden. Ich besuchte das zuerst das Castello und genoss von da die herrliche Aussicht auf den See. Danach besichtigte ich noch den dreieckigen Glockenturm (Torre Triangolare) und schlenderte etwas durch die Altstadt.
Auf dem Rückweg setzte ich mich in eines der vielen schönen Gartenrestaurants direkt am See, gönnte mir ein feines Gelati und einen Cappuccino. Ich liebe Seen, die so ruhig und friedlich da liegen. Die vorgelagerte Insel ist unglaublich malerisch und alles versprüht schönes italienisches Ambiente. Hier lässt sich leben. Dann ging ich zurück zum Hotel und begann die Bilder der letzten Tage auf das Notebook zu kopieren, für den Blog zu selektieren und vorzubereiten.Etwas Text für die letzten zwei Tage musste dann ja auch noch geschrieben werden.
Schon bald war es halb zwei Uhr und so machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Der Nachmittag ist schnell erzählt, Mit dem Zug nach Arezzo, mit dem Bus nach Bibbierta und von da wieder mit dem Zug nach Poppi. Dort wartete dann tatsächlich schon jemand mit meiner Identitätskarte in der Hand. WUNDERBAR, danke! Dann die ganze Geschichte wieder zurück und wie geplant war ich somit kurz nach acht Uhr abends wieder in Passegiano sul Trasimeno. Erstaunt war ich, wie günstig ich transportiert wurde. Insgesamt bezahlte ich für die 2x 100 Kilometer Wegstrecke 11.80 Euro. Nicht schlecht.
Der Tag ist also rum und ich hatte meine Füsse noch immer nicht im See... Ich werde deshalb auch morgen noch hier bleiben und erst am Sonntag nach Assisi fahren. Das Kish sollte auch mal geputzt und geölt werden. Bis jetzt bin ich die etwas mehr als 1'600 Kilometer einfach nur gefahren und ausser zweimal die Kette geölt, machte ich gar nichts. Viel Schweiss und Staub haben sich festgesetzt und wenn ich schon an einem Sonntag nach Assisi fahre, würde ich das gerne mit einem sauberen Bike tun. Ach ja, das Fotoalbum sollte ich auch wieder einmal aktualisieren. Ja, es wird mir auch morgen nicht langweilig werden. Ich wünsche Allen ein schönes Wochenende!