Donnerstag, 15. Juli 2021
aufräumen, putzen, freuen
Am Morgen trug ich fast drei Stunden lang Kalksandsteine und Schutt von dem herausgetrennten Wandstück vom Keller zum Garagenvorplatz und füllte damit die 1m3 grosse Mini-Mulde praktisch vollständig. Trotz des leichten Regens kam ich dabei ziemlich ins Schwitzen.
In jüngeren Jahren hätte mich eine solche Arbeit ziemlich angekotzt und ich hätte sie nur widerwillig erledigt. Mittlerweile kann ich bei solchen Tätigkeiten das Kopfkino ganz gut abschalten und einfach vor mich hin arbeiten. Der Gedanke, dass ich diese Steine nie mehr zurücktragen muss und dass es mit jedem Gang weniger werden fand ich genauso befriedigend, wie die Aussicht auf das Resultat, den Bike-Abstellraum als Erweiterung der Bike-Werkstatt 😎.
Schon im Vorfeld wusste ich, dass ich den ganzen Raum waschen muss, denn der superfeine Zementstaub, der beim Fräsen den ganzen Raum einnebelte setzte sich schlicht überall ab. Selbst an der Decke haftete Staub. Unglaublich. Wie geht das denn? Ich holte also die Bockleiter, einen Eimer Wasser und ein Mikrofasertuch und machte mich an die Arbeit. Selbst wenn der Raum nur etwas über 7m2 gross ist, kommt da doch einiges an Fläche zusammen, die man abwischen muss. Um die eintönige Arbeit etwas interessanter zu machen, legte ich die Doppel-CD von Pink Floyd, "The Wall - Live" ein und liess mich so gedanklich etwas in die Jugend zurückversetzen 😉.
Als endlich alles soweit fertig war, konnte ich mich an die Einrichtung des Raums machen. Von zwei alten Kleiderschränken habe ich die Spiegeltüren behalten und die vier Türen passten genau zwischen den neuen Abluftkanal der Wärmepumpe und die Trennwand zum Korridor. Es war schon länger der Plan, dort diese Spiegel anzubringen, weil so optisch der Raum vergrössert wird. Dass sie von der Breite her so optimal passen, hat mich aber positiv überrascht. Mit ein paar wenigen Schrauben befestigte ich sie an der Wand, damit sie nicht umkippen können. Gefällt! 👍
Unter dem Luftkanal war der ideale Platz um Ersatzfliesen, und -dachziegel zu lagern. Daneben stellte ich die Aufklappböcke und dann blieb noch Platz für ein kleines Holzlager (Spanplatten und Tablare von alten Schränken). Dann zügelte ich ein Regal von der Waschküche, befestigte es an der Wand zum Korridor und räumte es wieder ein. Nun ist es aber genug, denn der Raum ist wirklich klein und ich will möglichst alle vier Fahrräder unseres Haushalts hier abstellen können, ohne dass ich umräumen muss, wenn ich eines der Räder benutzen will. Das Nöll-Rennrad war in der Waschküche zwischengeparkt. Karins E-Bike und das TREK-MTB standen im Trocknungsraum und das KISH-Strassenrad draussen unter dem Vordach. Alles reingerollt, abgestellt und mit Freude festgestellt, dass alles passt.
Rein funktional sind die Bauarbeiten somit abgeschlossen. Natürlich ist es noch (lange) nicht fertig, doch der angedachte Nutzen ist nun gegeben und alles was noch kommt, sind Verbesserungen oder Verschönerungen (die auch warten können). Karin wollte den Tankraum fliesen lassen, denn der Boden ist roher Beton und klarerweise nicht ganz eben oder glatt. Dann sollten die Stirnseiten der Mauerausfräsung noch verputzt werden und auch die Beleuchtung wollte ich noch anpassen/verbessern. Auch ein paar zusätzliche Steckdosen könnten nicht schaden...
Ziemlich müde setzte mich in der Bikewerkstatt auf einen Hocker, zündete mir eine Zigarette an und betrachtete das Tageswerk. Ja, da kommt Freude auf! Das alles ist richtig gut geworden.
Eigentlich müsste ich meinem Nachbarn dankbar sein, dass er mir/uns mit seiner Trennungsabsicht all diese Möglichkeiten geboten hat. In weniger als einem Jahr haben wir eine neue Waschküche gebaut, die Häuser getrennt, einen Aussenzugang zum Keller gebaut, die Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt und für mich ein Bike-Bastel-Paradies aufgebaut. Nicht schlecht, Herr Specht! Da darf man sich ruhig etwas freuen und zufrieden sein. 🙏
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