Dienstag, 7. April 2020
aber das Fleisch ist schwach
Auch als Ungläubiger darf man Bibelzitate verwenden: "Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach" beschreibt die letzten zwei Tage sehr gut. Morgens arbeitete ich jeweils an meinem neuen Teilzeitjob und am Nachmittag wollte ich jeweils das schöne Wetter nutzen um noch eine Runde mit dem Mountainbike durch die Wälder zu streifen.
Es beginnt dann jeweils damit, dass ich zuhause hungrig ankomme und erstmal etwas esse. Dann stelle ich fest, dass ich doch schon ziemlich müde bin... Das ist halt einfach so, wenn jeweils um 04:15 Uhr der Wecker klingelt... also sitze ich lieber mal "kurz" vor den PC und surfe etwas im Internet. Dann finde ich bestimmt noch eine Kleinigkeit, die ich an meinem Blog verbessern könnte...
Gestern war ich wirklich nahe dran. Ich wollte wirklich auf's Bike, doch zuerst wollte ich mich noch um die, schon seit längerem auftretenden, Schaltprobleme kümmern. Aus irgendeinem Grund kann ich schon länger nicht mehr im zweitkleinsten Gang fahren. Wenn ich vom Drittkleinsten auf den Zweitkleinsten schalte, will die Kette immer gleich auf den kleinsten Gang und springt dann immer hin und her. Man muss sich das bildhaft vorstellen: Es geht steil berghoch. Ich bin langsam, keuche und trete mit voller Kraft in die Pedale. Nun muss ich runterschalten. Wenn jetzt die Kette zwischen zwei Ritzeln hin und her springt, klingt das grausam und die Chance, dass etwas ernsthaft kaputt geht, ist sehr gross. Komischerweise schalteten alle übrigen Gänge völlig problemlos. Das Problem "löste" ich dadurch, dass ich in dieser Situation halt gleich vom drittkleinsten in den allerkleinsten Gang schaltete. Ob dieses Schaltproblem schon vor der Sizilienreise bestand oder nicht, kann ich nicht genau sagen. Aber ganz sicher in Sizilien waren diese Probleme da... und seither -zumindest technisch- ungelöst.
Ich bin ja nicht ganz unerfahren, was Bikereparaturen anbelangt, doch ich wusste echt nicht, wie ich diesem Problem auf die Spur kommen kann (deshalb habe ich es auch vor mir hergeschoben). Gestern hatte ich dann eine brauchbare Idee. Ich tausche die Kassette und stelle dadurch fest, ob das Problem an der Kassette besteht (ev. ein verbogener Zahn eines Ritzels). Gesagt, getan, keine Verbesserung. Das war's also nicht. Es muss also etwas mit der Einstellung des Schaltwerks zu tun haben.
Ich habe den Schaltzug gelöst, alle Anschlagschrauben herausgedreht und die Kette entfernt. Dann das Schaltwerk auf das kleinste Ritzel einstellen und den Kabelzug festziehen. Auf das grösste Ritzel schalten und den oberen Anschlag begrenzen. Dann den Abstand von der oberen Schaltrolle zu den Ritzeln einstellen. Danach Kette anbringen und feinjustieren. Das Ergebnis: Wie zuvor. 😢 Schon beim drittkleinsten Gang schabt die Kette am nächsten Ritzel und nach dem nächsten Schaltvorgang hakelt die Kette wieder zwischen den zwei grössten Ritzeln. UNGLAUBLICH!
Wenn ich von hinten die Kettenlinie betrachtete, glaubte ich langsam, dass das Schaltwerk leicht schief steht. Vielleicht ein krummes Schaltauge? Hmmm... 🤔... Daran rumbiegen ist heikel. Aluminium kann auch leicht brechen. Trotzdem: Nocheinmal genau schauen in welche Richtung ich die Schaltwerksbefestigung biegen sollte, ein Inbusschlüssel in die Verschraubung stecken und mit einem Rohr verlängern um einen besseren Hebel zu erhalten. Vorsichtig biegen. Nur ein kleines bisschen. Überprüfen. Etwas besser. Nochmals biegen, Nochmals prüfen. Nach dem dritten Versuch springt die Kette wirklich nicht mehr zwischen den Ritzeln hin und her. 🌈 EIN WUNDER! 🌈. Noch etwas Feinjustage und dann noch eine kurze Probefahrt. Boah... schulterklopf... nun schaltet es wieder richtig. Nur: drei Stunden sind um... nix mehr mit biken...
Heute bin ich dann am PC hängen geblieben. Die am Wochenende eingebaute "Social-Media-Funktion" hat (natürlich) noch etwas gehustet und so rein optisch war ich auch noch nicht zufrieden. Bei solchen Dingen vergeht die Zeit im Flug...
Der Wetterbericht ist noch für die ganze Woche perfekt. Sonnenschein ohne Ende und Temperaturen um 20° Grad. Ich habe also noch ein paar Chancen 😉.
Natürlich muss ich auch noch kurz meinen Schmerz loswerden: Das wäre jetzt perfektes Rikschawetter! Eine erste länger andauernde Schönwetterperiode ist meist der effektive Startschuss in eine gute Rikschasaison, verbunden mit guten Umsätzen. JETZT wäre es soweit! Doch nein, geht nicht. Die Stadt ist leer, die Geschäfte und Restaurants sind geschlossen, der Bundesrat sagt noch immer "Bleiben Sie zuhause!" Der Corona-Virus legt alles lahm und brennt mir ein grosses Loch ins Portemonnaie... Mein Telefon bleibt stumm und wenn es mal klingelt, dann wird eine frühzeitig getätigte Buchung abgesagt. Ich könnte heulen... 😭
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neu: SRAM GX Eagle, 1x12-Schaltung Schon kurz nach der Sizilienreise kaufte ich neue Schaltkomponenten für das TREK 1120. Das war damals eine Art Frustkauf aufgrund der Schaltprobleme, die ich einfach nicht richtig in den Griff bekam. Am 7. Apr […]