Donnerstag, 1. April 2021
April, April...
Zuerst dachte ich, dass mich der Bauarbeiter verĂ€ppeln will, als er klingelte und sagte: "Ich glaube, wir haben ein Problem. Die Treppe muss schmaler werden." Neee... đ so plump lass ich mich nicht reinlegen! đ
Wir sind dann zusammen in die Baugrube runtergestiegen und haben die Wand ausgemessen. Vom Oblicht bis zur Beton-Ecke des GebĂ€udes mĂŒssten 1,80 Platz sein. AbzĂŒglich 2x 25cm Mauern, macht die geplanten 1,30m fĂŒr Treppe und Rampe. Doch der Meter zeigt nur 1,73cm đź Uups, wo sind die fehlenden 7 cm und von wo kommt der Messfehler?
Die Antwort war schnell gefunden: Die Aussenisolation ist auf der Westseite des GebĂ€udes nicht 12cm dick, wie auf der SĂŒdseite, sondern hier misst sie 19cm. Mist. Das war von aussen nicht zu sehen und in den alten BauplĂ€nen ist rings ums GebĂ€ude eine 12cm dicke Isolation eingezeichnet (und auch entsprechend vermasst). Hmm... Also doch kein April-Scherz! Schade. Jetzt hĂ€tte ich gerne darĂŒber gelacht.
Auf den ersten Blick ist das ein kleines Problem. Wird die Rampe halt nicht 50 sondern nur 43cm breit. Das reicht allemal. Die Treppe bleibt 80cm breit.
Das Problem stellt sich unten, bei der TĂŒre. Damit die bestellte TĂŒre passt, muss der Mauerausschnitt genau 110cm breit sein. 123 minus 110 macht noch 13cm Platz, den man links und rechts zur VerfĂŒgung hat. Doch Halt: Im Kellerraum gibt es eine Innenisolation von 5cm, die auch noch auftrĂ€gt. Und auch der TĂŒrrahmen trĂ€gt 7cm auf. Das heisst, dass ich auf der TĂŒr-Anschlagseite von der neuen Treppenwand gemessen mindestens 5 + 7 = 12cm entfernt sein muss. Das bedeutet: Auf der Gegenseite, beim TĂŒrgriff, bleibt nur noch 1cm bis zur zweiten Treppenmauer. 1 Zentimeter! đČ
Autsch! So unterscheiden sich also Theorie und Praxis. Ich wollte eine möglichst breite TĂŒre, weshalb wir uns fĂŒr 1,1m Breite entschieden haben. Bei 10 Wochen Lieferfrist ist es nun also schon ein paar Wochen seit der Bestellung her und laut Lieferant ist die TĂŒre bereits in der Produktion. Da können wir also nichts mehr Ă€ndern.
Ich kann mit dem 7cm schmaleren Treppenabgang leben und auch der minimale Abstand von 1cm zwischen TĂŒröffnung und Wand stört mich nicht sonderlich. Noch kann alles passend gemacht werden, doch zusĂ€tzliche Ăberraschungen liegen nun (zumindest was die TĂŒre angeht) nicht mehr drin! GemĂ€ss Bauarbeiter wird die TĂŒröffnung am nĂ€chsten Donnerstag aus der Betonmauer gefrĂ€st. Ich werde dann zuhause sein und vier oder fĂŒnf mal messen, bis ich grĂŒnes Licht gebe. Da gibt es keinen zweiten Versuch!
Einer der Metallbauer machte bei einer Besprechung einen zynischen Witz: "Wir bestellen erst Material, wenn der Bau fertig ist und wir alles ausmessen können. Metallbauer arbeiten auf Millimeter genau. Der Maurer ist schon froh, wenn er auf dem richtigen GrundstĂŒck ist." đđ€Ł Wobei ich hier den Maurer in Schutz nehmen muss. Er arbeitet gut und die bisherigen Ănderungen von Theorie zu Praxis lagen nicht an seinen handwerklichen FĂ€higkeiten, sondern an falschen Vorgaben (von mir). đ