Mittwoch, 19. Oktober 2022
Zahnbaustelle
Das könnte ein etwas unapettitlicher Beitrag werden...
Ich habe generell nicht sonderlich gute Zähne. Die Reparierten sind schon lange deutlich in der Überzahl und ich weiss gar nicht, ob in meinen Kiefern nun drei oder schon vier tote, sprich: wurzelbehandelte, Zähne stecken. Wie auch immer. Seit heute ist es Einer weniger. Ich habe den gezogenen Zahn extra mitgenommen um ihn für diesen Blog zu fotografieren. Da steckt so viel Geld drin, dass man ihn locker mit Gold aufwiegen könnte. Es begann mit Füllungen, zuerst noch mit Amalgam, später dann mit Kuststoff. Irgendwann war auch die Zahnwurzel am abserbeln und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies damals meine erste Wurzelbehandlung nach sich zog. Titanstift, Kuststoffaufbau und Keramikkrone. Alles kann man auf dem obigen Foto erkennen.
Jahre später bildete sich am Zahngrund (oder an der Spitze der Wurzel) erneut eine Entzündung. Medikamentös war das nicht in den Griff zu kriegen und somit musste man das 2011 operativ und von aussen behandeln. Dabei wurde die Wurzelspitze schräg abgesägt und der Bakterienherd entfernt. Das führte zu diesem Blogeintrag. Das hat nun gut 10 Jahre gehalten. Oder sagen wir es anders herum: Die damals nicht vollständig entfernten Bakterien brauchten zehn Jahre, bis sie sich soweit ausgebreitet haben, dass erneute Schmerzen auftraten. Auf den Röntgenbildern, die in diesem Frühling gemacht wurden, sieht man die Ausbreitung deutlich und es war somit klar, dass man diesen Zahn nur noch ziehen kann. Oder sogar ziehen muss, da sonst die bakterielle Entzündung den Kieferknochen soweit angreift und aufweicht, dass auch Nachbarzähne in Mitleidenschaft gezogen werden.
Im Frühling hatte das für mich noch wenig Priorität, denn damals beschäftigte mich die anstehende Augenoperation stärker. Das ist mittlerweile gut überstanden und deshalb war es nun an der Zeit um sich diesem Thema anzunehmen. Das Ziehen oder Ausreissen des Zahns war dann ein relativ kurzer Akt. Die Wunde säubern, antibakteriell behandeln und dann das Zahnfleich vernähen, das alles dauerte kaum 30 Minuten. In einer Woche werden die Fäden gezogen und insgesamt soll der Heilungsprozess gut drei Monate dauern.
Es stellt sich nun also die Frage, wie es weitergehen soll. Variante 1 wäre, mit der Zahnlücke zu leben. Das ist sicher am Günstigsten, sieht aber nicht so klasse aus. Variante 2 wäre eine Brücke. Dabei würden die Nachbarzähne abgeschliffen und eine Kronenkombination aus quasi drei Zähnen würde auf die Zahnstümpfe aufzementiert. Kostet so um die Fr. 4'000.00. Und da wäre noch Variante 3, ein Zahnimplantat für 4'500 bis 5'000 Franken, ja nach Zustand des Kieferknochens. Unglaublich, was für Preise hier aufgerufen werden...
Ich weiss noch nicht, in welche Richtung es gehen wird. Zuerst einmal muss dieses neue Loch nun erstmal verheilen und zuwachsen. In drei Monaten kann man dann den Kieferknochen beurteilen und sich entscheiden, ob es eine Brücke oder ein Implantat wird.
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frostige Tage Derzeit ist es hier winterlich kalt, mit Temperaturen um den Gefirerpunkt. Dazu kommt noch ein zügiger Wind, was es gefühlt noch kälter macht. Ende Januar und im Februar ist hier eigentlich immer die kälteste Jahreszeit und deshal […]
Kommentare
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Tom am :
Mir musste vor ein paar Jahren ein Backenzahn (4/6 nennt sich der wohl) gezogen werden. Hatte mir auch vorgenommen, möglichst schnell ein Implantat reinmachen zu lassen. Aber man gewöhnt sich schnell an die Lücke, vor allem, weil es ab da beschwerdefrei war. Deienr schaut nach Eckzahn aus, da spielt der optische Gesichtspunkt natürlich eine wichtige Rolle.
Beat Post author am :
Es ist/war ein Zahn direkt hinter dem Eckzahn. Also von vorne auch nicht direkt sichtbar. Ich stehe der Idee "Mut zur Lücke" eigentlich auch positiv gegenüber, denn wo kein Zahn ist, können auch keine Zahnprobleme mehr auftauchen 😉. Wenn man im Internet etwas über Zahnimplantate recherchiert, so kann das doch auch öfters mal zu Komplikationen führen...
Nur, sehr ästhetisch sind solche Zahnlücken nicht und vor allem meine Frau ist sehr dafür, dass (irgend) ein Zahnersatz diese Lücke wieder schliesst. Mal sehen. Die nächsten drei Monate muss die Zahnlücke erstmal vollständig verheilen. Dann wird man weitersehen.