Donnerstag, 6. Juli 2023
50 Prozent
Seit dem 1. Juli bin ich aus ärztlicher Sicht wieder zu 50 Prozent arbeitsfähig und so stand zu Beginn der Woche mein Morgenjob wieder auf dem Programm. Ich humple zwar noch ziemlich, doch es ging soweit ganz gut. Wenn ich dann nach Hause komme ist es nicht verkehrt, wenn ich mich mal für eine halbe Stunde hinlege um den Schmerz etwas abzumildern.
Ich finde, 50 Prozent trifft es ganz gut. Langsam, wirklich ganz langsam, lassen die bekannten Schmerzen nach. Von der Idee einer raschen Genesung musste ich mich ja schon verabschieden und nun denke ich wirklich, dass mich die zwei Monate seit der Operation wieder auf 50 Prozent gebracht haben und ich demzufolge noch einmal etwa zwei Monate brauchen werde, bis ich schmerzfrei sein werde. Hoffentlich...
Für mein Rikschageschäft ist das natürlich denkbar schlecht. Ich habe Mühe jeweils Ersatz-Fahrer zu finden und wenn ich dann mal selber fahre, dann büsse ich das umgehend mit wieder stärkeren Schmerzen. Eine 300kg Rikscha zu bewegen ist halt schon etwas anderes, als ein 12kg Fahrrad. Und selbst auf dem normalen Fahrrad merke ich, wie mir die Kraft fehlt und wie Druck auf dem Pedal eben auch Druck auf das Hüftgelenk bringt. Ich musste deswegen schon viele Buchungsanfragen ablehnen und das frustriert natürlich ziemlich. Mal ganz abgesehen davon, dass mir so natürlich auch die daraus resultierenden Einnahmen fehlen.
Psychologisch ist es also eine schwierige Zeit und deshalb versuche ich mich auf positive Dinge zu konzentrieren und vorwiegend Dinge zu tun, die auch in gewisser Weise Seelennahrung sind. So habe ich das TREK 1120 ganz gründlich geputzt und die letzten Dreckreste der Italienreise getilgt. Das Vorderrad verlor leicht Luft und wollte auch repariert werden. Der Übeltäter war ein Dorn, der noch im Reifen steckte und ein feines Loch in den Schlauch gestochen hat. Dorn entfernt, Schlauch geflickt, Problem gelöst.
Wer das Foto genauer betrachtet wird feststellen, dass vorne im Korb wieder eine gleiche Tasche steht, wie sie mir in Italien gestohlen wurde. Ich habe dieser Tasche echt nachgetrauert, weil sie so schön gepasst hat und natürlich auch, weil sie mich jeweils an den Gigathlon 2007 erinnert hat. Karin hatte hierzu die zündende Idee. Alle Teilnehmer haben damals eine solche Tasche erhalten und so hat Karin mein Patenkind Marina gefragt, ob sie diese Tasche noch hat und ob sie gewillt wäre, diese zu verschenken. Marina war am Gigathlon unsere Schwimmerin. Sie war gleich einverstanden und ein paar Tage später hat sie die Tasche sogar bei uns vorbeigebracht. Das hat mich natürlich sehr gefreut. Vielen Dank dafür 🙏. Noch fehlen die Klettbänder zur Befestigung, doch das eilt nicht und ich muss auch erst mal sehen, wo ich solche Bänder herkriege.
Den heutigen freien Tag nutzte ich für eine gemütliche Radrunde und anschliessende Wassergymnastik im Freibad. Ich versuchte ganz bewusst schöne Dinge zu sehen und mich an diesem Tag zu erfreuen. Ich rede mir ein, dass dieser Unfall auch etwas Gutes hat. Ich war die letzten 30 Jahre nicht so oft im Freibad, wie dieses Jahr. Das ist schon schön und das kühle Wasser und dessen Auftrieb tun mir, respektive meiner Hüfte, gut. Ich brauche weiterhin Geduld, dann wird das auch etwas mit den zweiten 50 Prozent.
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