Samstag, 4. April 2020
Reifenwechsel
Nach der Sizilien-Reise habe ich einen neuen (Hinterrad-)Reifen bestellt und der lag nun schon ein paar Wochen im Keller. In der Zwischenzeit überlegte ich, welche Reifen ich wo montieren will und kam dabei zu folgendem Schluss: Vorne mehr Profil, grobe Stollen für guten Halt im Gelände -> also XR4. Hinten weniger Profil, kleine Stollen für guten Rollwiderstand -> also XR2.
Ich begann mit dem Hinterrad, weil mir das einfacher erschien. Da hatte ich ja in Sizilien einen Schlauch montiert (den ich wieder durch Tubeless-Dichtmilch ersetzen wollte) und den Reifen konnte ich wegschmeissen, da ja dafür ein Neuer bereit lag. Nachdem ich den alten Reifen von der Felge abgezogen hatte, bekundete ich etwas Mühe, den Schlauch aus dem Reifen zu kriegen. Die Reste der Dichtmilch verklebten den Schauch mit dem Reifen. Schon jetzt ahnte ich, was mich später mit dem Vorderrad erwarten würde...
Dann die Felge von Resten der alten Dichtmilch befreien, Tubeless-Ventil einsetzen, neuen Reifen 3/4 aufziehen, Dichtmittel gut schütteln und etwas mehr als 100ml einfüllen. Reifen ganz ins Felgenbett drücken und mit einer Co2-Kartusche den Reifen aufpumpen (das reicht für knapp 1 bar). Natürlich ist der Reifen dann noch nicht rundherum ins Felgenbett gesprungen und deshalb pumpte ich mit der Standpumpe nach, bis der Reifen mit lautem Knall ins Felgenbett springt (knapp unter 2 bar). Dann das Rad drehen, schwenken und über Kopf kippen, damit sich die Dichtmilch möglichst gut verteilt. Dann legte ich das Rad zur Seite.
Den XR4-Reifen, den ich vorne aufziehen wollte, musste ich zuerst mal vom Original-Vorderrad demontieren. Der war dort ebenfalls mit Tubeless-Milch montiert. Man sagt ja, dass man die Dichtmilch nach etwa 6 Monaten austauschen soll, da sie ja langsam auszutrocknen beginnt. Und wahrhaftig. Im demontierten Reifen war rein gar nichts Flüssiges mehr. Die ganze Dichtmilch war im inneren des Reifen festgeklebt. Was für eine Sauerei! Und wie kriege ich das Zeug nun aus dem Reifen? Drinnlassen und einfach neue Dichtmilch reinschütten ist wohl keine Option. 🤔
Ich war dann sicher eine Stunde damit beschäftigt, die Latexrückstände aus dem Reifen zu rubbeln. Am einfachsten ging es noch so, dass ich den ganzen Reifen auf links drehte (also die Innenseite nach aussen) und mit Gummihandschuhen die Rückstände abrieb. Was für eine mühseelige Kleinarbeit. Da kann man wirklich ins Grübeln geraten, ob sich dieser Aufwand wirklich lohnt oder ob man nicht besser wieder auf altbewährte Schläuche zurückgreifen soll. Nicht jammern! Ich habe es so gewollt, also muss ich da jetzt einfach durch! Mühsam, aber machbar.
Auf dem Carbon-Vorderrad war ja ebenfalls ein Reifen mit Tubeless-Milch montiert... Diese war nur etwa 3 Monate alt, hat aber nicht wirklich viel besser ausgesehen. Während der Reinigung des Reifens bin ich dann auf 8 Dornen und eine Scherbe gestossen! An einen Dorneneinstich in Sizilien konnte ich mich erinnern, weil ich da die austretende Dichtmilch sah und mich fragte, ob das jetzt mit dem automatischen Verkleben wirklich funktioniert. Das hat es dann tatsächlich und heute konnte ich dann feststellen, dass dies allem Anschein nach, noch weitere 8x funktioniert hat. Das versöhnte mich dann wieder etwas mit dieser Tubeless-Geschichte.
Den geputzten XR4-Reifen aufziehen und aufpumpen hat dann ohne Probleme geklappt. Dann das Rad wieder drehen und schwenken, bevor ich dann beide Räder wieder einbaute. Dann senkte ich den Luftdruck vorne auf 0,8 und hinten auf 0,9 bar ab und machte eine kurze Proberunde um die neu eingefüllte Dichtmilch gut in den Reifen zu verteilen. Alles in allem hat mich diese Reifen-Tauschaktion etwa drei Stunden gekostet. Mit Schläuchen ist das locker in unter einer Stunde zu schaffen...
Der Gedanke, dass ich diese Prozedur nun alle 6 Monate durchführen sollte, lässt mich schon etwas zweifeln... Ich muss mich in der Zwischenzeit im MTB-Forum noch etwas schlau machen, ob das bei allen Dichtmitteln so ist. Das zuvor eingesetzte Produkt "Finish Line Tubeless Tire Sealant" verdickte weit weniger und konnte einfach aus dem Reifen gewaschen werden. Nur, weil es eben nicht auf Latex-Basis aufgebaut ist wird ihm nachgesagt, dass es im Pannenfall Löcher weit weniger schnell und zuverlässig verschliessen kann. Und das ist ja der Sinn und Zweck der Sache... Man merkt: Eine 100% zufriedenstellende Lösung habe ich noch nicht gefunden... work in progress...
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