Geduldspiel
Eigentlich wollte ich heute mal wieder aufs Bike steigen und ein paar Kilometer frische Luft tanken. Doch der andauernde Regen hat mich davon abhgehalten. Ich hatte also Zeit um anderes zu tun.
Schon vor ein paar Monaten fiel mir auf. dass im Vorderrad des TREK 1120 irgendetwas hin und her rollt. Wenn man das Bike langsam schob, konnte man hören, wie etwas im Radinnern jeweils zum tiefsten Punkt rollt. Ich hatte keine Anhnung was das sein konnte. Eine erste Mutmassung war ein abgebrochener Speichennippel, der in die Felge fiel, doch eine kurze Sichtprüfung zeigte, dass dem nicht so war. Es war also kein offensichtlicher Defekt und sobald man fuhr, übertönte das Abrollgeräusch der Reifen das Geräusch dieses "Etwas". Also kein wirklicher Handlungsbedarf, sondern eben etwas, was an einem verregneten Sonntag getan werden konnte.
Ich baute also das Rad aus, demontierte Reifen, Schlauch und Felgenband und begann das Rad zu drehen und zu schütteln. Es war eindeutig in der Felge. Das ist insofern blöd, weil das nur an Speichenlöchern oder am Ventilloch raus kann. Schon bald fielen erste kleine Krümel und Bällchen aus der Felge. Was das wohl ist? Ich betrachtete es genau und die einzig halbwegs sinnvolle Erklärung die ich dafür finden konnte war, dass es sich um kleine Klümpchen von Dichtmilch handeln muss. Dazu fällt mir dieser Beitrag ein.
Ich drehte und schüttelte und nach jedem kleinen "Dings" das zu Boden fiel hoffte ich, dass nun Ruhe im Kästchen ist. Doch so einfach sollte es nicht sein. Es gab nämlich zwei, drei so fiese Klumpen, die grösser als das Ventilloch waren und so gar nicht herausfallen konnten. Ich musste sie also ganz nach unten, auf das Ventilloch schütteln und dann mit einem kleinen Schraubenzieher zerdrücken, so dass die Einzelteile danach rausgeschüttelt werden konnten. Was für ein Mist und was für ein Geduldspiel. Stunden später war dann endlich Ruhe...
Mit dem Thema tubeless/schlauchlos bin ich also durch (obwohl ich noch eine Flasche Dichtmilch im Keller habe). Ich habe nicht den Nerv um alle vier bis sechs Monate die Dichtmilch zu erneuern und somit trocknet das Zeug aus und verliert dadurch den Pannenschutz. Die theoretischen Vorteile von tubeless sehe ich durchaus, in meiner Fahrpraxis überwiegen jedoch die Nachteile. Hier ist es nicht sehr dornig und platte Reifen sind eher selten. Und wenn, dann ist die Schlauchreparatur auch kein Hexenwerk. Ich werde also auch weiterhin wieder mit normalen Fahrradschläuchen unterwegs sein.