Freitag, 24. Juli 2020
remember 2011
Genau vor 9 Jahren fuhr ich auf meiner Italienreise durch den "Parco Nazionale del Cilento e Valle di Diano". Und heute plane ich nun Reistage für 2021 in genau dieser Gegend. Natürlich habe ich die alten Blogeinträge wieder durchgelesen und versuchte mich, auch anhand der Bilder im Fotoalbum, an jene Tage zu erinnern.
Zum Glück gibt es diesen Blog... man vergisst so schnell...
Was mir in Erinnerung geblieben ist, sind die Entscheidungen, die ich zwei Tage zuvor, in Scalea, getroffen habe. Da war ich seit fünfeinhalb Wochen unterwegs und hatte um die 3'500 Kilometer zurückgelegt. Scalea bildete der südlichste Punkt meiner Reise. Es war der einzige Ort, von dem ich eine Postkarte nach Hause schickte. Es bedeutete aber auch, dass es von nun an wieder nordwärts, in Richtung Heimat, ging. Ich bestieg den alten Festungsturm "Torre Talao", genoss die Aussicht, blickte übers Meer und spürte instinktiv: "Das war's! Ich hab genug! Ich will nach Hause!"
Vom Tag darauf bin ich dann die über 2'000 Kilometer bis nach Hause in weniger als drei Wochen gefahren. Ich fühlte mich nicht gehetzt, war -zumindest bewusst- nicht in Eile und erlebte auf dem Rückweg noch viele schöne Momente, doch mein geistiger Speicher war einfach voll. Wann immer etwas Neues mich beeindruckte, so fiel irgendetwas Anderes aus dem Speicher raus. Ich wusste, dass ich rein körperlich nun endlos so weiterfahren könnte, doch mental war ich nicht mehr wirklich aufnahmefähig. Ich war schlicht und einfach gesättigt...
Die Italienreise dauerte insgesamt 58 Tage, also etwas über acht Wochen. Die nächste längere Veloreise, die Winterradreise durch Deutschland (2017) dauerte dann nur noch 32 Tage, also viereinhalb Wochen. Das war o.k. doch danach wusste ich, dass ich vermutlich kaum jemals mehr länger als einen Monat unterwegs sein will. Einerseits beginne ich dann meine gewohnte Umgebung schmerzhaft zu vermissen und andererseits merke ich halt (wie oben beschrieben), dass meine Aufnahmekapazität begrenzt ist. Und auch, dass die zu Beginn so geschätzte Einfachheit des Radreisens "Ride-Eat-Sleep-Repeat" auf Dauer doch eher monoton und langweilig wird.
Natürlich könnte man dieses Muster durchbrechen, indem man mal länger an einem Ort bleibt und sich so etwas auf die lokalen Menschen und Gegebenheiten einlassen würde. Das wäre sicher auch wertvoll. Nur leider bin ich, wie auch schon früher in diesem Blog erwähnt, ein eher oberflächlich interessierter Mensch. Das ist kein wirklich schöner Charakterzug von mir. Ich konsumiere das Fremde eher, als dass ich mich wirklich darauf einlasse...
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