Mittwoch, 25. Oktober 2023
erfolglos basteln
Glücklicherweise ist mein normaler Wochenrhythmus wieder eingekehrt und somit musste ich diese Woche nur zweimal zu unchristlichen Zeiten aufstehen. Heute konnte ich länger liegenbleiben und hatte einen freien Tag vor mir, den ich auch nicht gleich mit "sinnvollen Aktivitäten" vollpacken wollte 😉.
Nach dem Frühstück lümmelte ich etwas im Internet herum und klapperte dabei einige Blogs aus meinem Feedreader ab. Draussen war das Wetter trüb und nass und so stand mir dann der Sinn eher nach gemütlichem Basteln im Bikecave. Schon länger dachte ich daran, dass ich wieder Klettbänder an die Fronttasche im Körbchen des TREK 1120 anbringen wollte, damit ich es sicher im Korb befestigen kann. Wenn es nämlich bergrunter holpert, so schüttelt und verdreht sich die Tasche im Korb, was ich nicht so sexy finde. Als Vorlage diente mir die erste Tasche, welche mir ja leider im Mai in Italien geklaut wurde.
Das Problem dabei: Ich habe keine solche Klettgurte mehr. Ich erinnere mich auch nicht, woher die ersten zwei Riemen gekommen sind, denn ich fand sie damals in einer meiner "das könnte man irgendwann noch gebrauchen"-Schachteln. In dieser Schachtel gibt es aktuell aber nur noch verschiedenste Schnallen, Verschlüsse und sonstiger Kleinkram, den ich von alten Rucksäcken und Taschen abgeschnitten habe, bevor ich sie entsorgte. Hmmm... 🤔
Die super duper Ideallösung wären elastische Klettgurte... Habe ich aber auch nicht. Doch ich könnte aus alten Rikscha-Schläuchen (die sind ziemlich dickwandig) passende Streifen schneiden und daran die vorhandenen Schnallen anbringen. Solche Ideen von Re- oder Upcycling gefallen mir. Also: Versuch macht klug!
Es hat dann etwas gedauert, bis ich einen Riemen soweit testfertig hatte. Das Hauptproblem bestand darin, wie ich den Gummistreifen so verschliessen kann, damit er nicht gleich wieder abreisst. Zuerst klebte ich den Streifen überlappend mit Vulkanisierkleber zusammen. Ich gab mich nicht der Illusion hin, dass das reichen wird und deshalb setzte ich noch eine Blindniete zur Verstärkung ein. Die richtige Riemenlänge zu finden war die nächste Herausforderung. Na ja, irgendwie klappte es soweit, dass ich den Testriemen zusammen hatte und mal ans Körbchen montieren konnte. Ich stellte dann die Tasche dazu um mir nun zu überlegen. wie und wo genau ich den Riemen an die Tasche befestige.
Ich war mit dem Resultat nicht wirklich zufrieden. Ich glaube auch nicht, dass ich den Gummiriemen mit der Taschenseitenwand so vernähen kann, dass er später dauerhaft hält und durch die vielen Nadel-Einstichlöcher dann auch nicht ein- und abreisst. Auch sind die Schnallen etwas gross und klobig (ich musste die Löcher im Netz des Korbes vergrössern, damit sie durchpassen. Nach eingehender Betrachtung gefällt mir die Klettgurt-Lösung der ersten Tasche doch besser, weil verstellbar und nur einseitig mit einer Öse... Hmmm... Also doch in den Baumarkt fahren und zwei passende Klettgurte kaufen? Wird ja nicht die Welt kosten.
In der heutigen Zeit checkt man zuerst online, ob es das gesuchte Produkt im Geschäft der Wahl auch gibt, bevor man da hinfährt. Das war auch wirklich eine gute Idee, denn genau das was ich suchte, gab es eben nicht. Also mal googeln wo es solche Klettgurte in meinen Wunschabmessungen zu kaufen gibt. Unter den Top-Treffern tauchten dann immer wieder Angebote der Plattform Temu auf. Temu? Hab ich schon mal gehört oder davon gelesen. Ist das nicht dieser Billig-China-Onlineshop der dieses Jahr Europa erobert (nach Alibaba, Wish und dergleichen)? Das ist jetzt blöd...
Trotzdem klicke ich auf den Link. Das steht: "5 Stk. wiederverwendbare Cinch-Klettbänder, 30cm lang, 2,5cm breit, schwarz" für Fr. 1.95 😲🙄. Mist! Genau, was ich suche. Dazu kostenloser Versand und keine Zollkosten. Auch das noch! Wer kann dazu schon Nein sagen? Da muss doch ein Haken sein... Der Haken zeigte sich dann beim Bestellprozess als ich darauf hingewiesen wurde, dass der Mindestbestellbetrag Fr. 10.00 sei. Hmm... ich brauche nicht 30 Klettbänder. Also noch etwas rumstöbern. Es artete in Arbeit aus, bis mein Bestellwert tatsächlich über den Mindestbetrag kam. Zusätzlich bestellte ich 6 Stk. blaue Alu-Ventildeckel, 10 Stk. blaue Kabelendkappen und eine Fahrradklingel. Das machte dann total Fr. 10.99 🤑. Unglaublich!
Zum Schluss freute ich mich nicht über die gemachten Schnäppchen, sondern ich hatte ein ungutes Gefühl. Erstens war ich etwas enttäuscht, dass meine Upcycling-Idee nicht wunschgemäss funktionierte und Zweitens bin ich ein eigentlicher Gegner von billigstem China-Zeugs. Das funktioniert doch nur, weil Menschen in der Produktion ausgebeutet, kaum irgendwelche Umweltstandards eingehalten und die üblichen Lieferketten ausgeschaltet werden. All das, was ich eigentlich nicht unterstützen will. Trotzdem habe ich bestellt... 😵 das gibt schlechtes Karma. 😞
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