Freitag, 28. Mai 2021
carpe diem
Ganz ehrlich: carpe diem finde einen der wohl abgenutztesten Sprüche überhaupt. Das erinnert mich immer an Motivationsseminare oder die kleinen Zettel in Glückskeksen. Ich kenne eine Frau, die ich doch ziemlich attraktiv finde. Bis auf das kleine Detail, dass auf einem ihrer Unterarme "carpe diem" tätowiert ist. Wie kann man nur... Aber egal. Darum soll's nicht gehen. Es ist mir halt kein besserer Titel eingefallen 🙄.
Ich musste heute ziemlich früh aufstehen, denn um 07:30 Uhr sollte ich die Hochzeits-Rikscha für eine Tagesmiete in Winterthur übergeben. Von Zürich nach Winterthur brauche ich mit der Rikscha etwa zweieinviertel Stunden. Um dies etwas abzukürzen, bin ich gestern Abend mit der Rikscha von Zürich nach Hause gefahren und rechnete nun damit, dass ich von hier in einer guten Stunde am Treffpunkt sein sollte. Es hiess also aufstehen, frühstücken, richtig kleiden und spätestens um 06:30 Uhr losfahren.
Es war eine herrliche Morgenstimmung, denn es kündigte sich der wettermässig schönste Tag der Woche an. Sonne den ganzen Tag und wenn es um 06:30 Uhr mit etwa 8° Grad noch ziemlich kühl war, so sollte das Thermometer am Nachmittag noch die 20° Grad Marke knacken. In tiefen Muldenlagen hingen leichte Nebelschwaden, ansonsten einfach schön und frisch. Zum Glück führte meine Strecke fast ausschliesslich auf Nebenstrassen und Radwegen, so konnte ich diese Stunde ziemlich stressfrei vor mich hin kurbeln und kam somit pünktlich am Ziel an. Nach einer kurzen Instruktion verabschiedete mich und machte mich an der nächsten Bushaltestelle schlau, wie ich zum Bahnhof Winterthur und von da mit dem Zug nach Zürich komme, denn dort steht mein Motorrad in der Rikscha-Garage.
Das war alles kein Problem und schon bald sass ich im Zug nach Zürich. Dann dachte ich: "Das war keine gute Idee". So geht meine Planung gar nicht auf. Ich wäre besser mit dem öffentlichen Verkehr wieder nach Hause gefahren. Denn morgen Samstag muss ich irgendwie nach Winterthur, von da fahre ich mit der Rikscha nach Zürich, habe da noch zwei Rundfahrten und dann muss ich irgendwie nach Hause. Doch wenn ich nun heute mit dem Motorrad nach Hause fahre, dann muss ich wohl morgen, nach einem anstrengenden und wohl verschwitzten Tag mit Zug und Bus nach Hause. Unklug... na ja, zu spät... So war ich dann kurz nach 10 Uhr wieder daheim und schon das erste Mal müde 😴.
Nach einem Kaffee und einem zweiten Frühstück setzte ich mich an den PC und schrieb noch ein paar Rechnungen 💰. Tagesziel erfüllt! 🤑
Am liebsten hätte ich nun ein Nickerchen gemacht, doch das Wetter war wirklich prächtig und wie heisst der Titel? Genau: carpe diem. Also: Nutze den Tag! Da morgen Rikschatermine anstehen, wird es nichts mit einer Samstagstrainingsfahrt mit Freunden. Wenn ich doch noch ein paar Bike-Kilometer in die Beine kriegen möchte, dann wohl am besten heute. Und die Aussicht auf kurz-kurz mit Sonnenbrille war zudem sehr verlockend 😎.
Meine Beinchen waren nicht wirklich frisch. Gestern fast 50 Rikschakilometer und heute Morgen auch schon deren 13. Morgen werden es wohl auch so um die 40, also heute nicht übertreiben, einfach etwas rumfahren, die herrliche Natur und das schöne Wetter geniessen. Welch privilegiertes Leben 🙏.
Am Ende der Tour besuchte ich noch meine Mutter. Nach einem unschönen Ereignis diese Woche gab es da noch etwas Gesprächsbedarf. Es ist nicht einfach und es fällt mir schwer, ihr gegenüber klare Ansagen zu machen. Doch es muss nun wohl einfach sein und dieser "Schuss vor den Bug" hat nicht nur uns, sondern auch sie selbst ganz kräftig durchgeschüttelt und somit ist auch ihr klar geworden, dass sich etwas ändern muss.
Es war deshalb hilfreich, dass ich vorher gute zwei Stunden an der frischen Luft war und den Kopf gelüftet hatte. Ich konnte ruhig mit ihr reden und die kommenden Schritte besprechen. Natürlich beschäftigt mich das sehr... doch es ist, wie es ist... Verdrängen und Negieren hilft niemandem...
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