Dienstag, 21. Februar 2006
Dienstag = Squash
Falls es Leute gibt, die regelmässig hier lesen, so wissen sie bereits, Dienstagabend trifft sich beat mit seinen gleichaltrigen Freunden zum Squashspielen... auspowern... extrem-schwitzen... auf etwas kleines Rundes eindreschen, was sich nicht wehren kann... Agressionen abbauen... genau so war es heute. Schön.
In meiner Zeit als Hilfssheriff, äh Chef-Stv. müsste ich das eigentlich öfters tun... am besten täglich...
Eines habe ich in dieser ersten Chef-Woche gelernt: Dem echten Chef wird das Geld auch nicht geschenkt! Das, was er mehr verdient betrachte ich heute als Schmerzensgeld-Zulage. Als Entschädigung für all den Schwachfug mit dem er sich als Abteilungsleiter in dieser Firma so rumschlagen muss.... Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich wirklich nachrücken möchte, sollte die Position mal frei werden. Andererseits, man gewöhnt sich dran und härtet vermutlich ab, lernt Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und setzt dementsprechend Prioritäten. Ich versuche derzeit, es möglichst Allen recht zu machen und stelle fest (wen wundert's?), dass dies nicht klappt -oder nur mit sehr hohem Einsatz klappt.
Und noch was. Oder sollte ich das besser nicht "öffentlich" schreiben, da ja eventuell auch Mitarbeiter hier lesen?.?..?... Es gibt doch tatsächlich Welche, die versuchen mich bewusst zu täuschen und aus der Abwesenheit des Originalchefs irgendwie Vorteile zu ziehen. Sei es durch Nachlässigkeiten die sich einschleichen oder durch Sonderprivilegien die sie sich zu verschaffen versuchen... Sorry, doch es ist zeitweise wie mit Kindern. Wenn der Vater etwas verbietet, fragt man die Mutter, in der Hoffnung, dass sie "Ja" sagt...
Interessant ist das alles schon. Als "Leader" eines kleinen Teams mit 4 Mann hatte ich bisher das Meiste unter Kontrolle (war ja auch sehr übersichtlich ). Jetzt, mit 47 oder 48 Leuten, verteilt auf 6 Teams wird das schon viel schwieriger. Ich lerne nun Viele neu kennen und muss sie irgendwie einschätzen lernen. Mein Vorteil: Ich muss in diesen vier Wochen nichts verändern oder verbessern. Es reicht, wenn ich den Betrieb funktionierend aufrecht erhalte... doch zugegeben: schon das ist eine echte Herausforderung.
Montag, 20. Februar 2006
Anti-Stöckchen-Schild aktiviert
Via blog.ch lese ich so verschiedene Blogs...
NEIN! Bitte nicht. Werft mir bitte keines dieser Stöckchen zu. Ich habe keine besonderen oder unheimlichen Angewohnheiten. Höchstens: ich blogge...
Dualität der Sprache
Ein Thema, welches mich immer wieder beschäftigt, lässt sich in folgenden Kernsatz zusammenfassen: Von allem was ich sage, höre oder lese, ist das genaue Gegenteil genauso wahr. Das will jetzt nicht heissen, dass ich andauernd lüge oder mir Lügen anhöre, sondern dass die Sprache nach meiner Erfahrung nur einen Teilbereich von Wahrheit abdeckt. Oftmals ist sind Aussagen nur ein subjektiv wahrgenommener Ausschnitt von Wahrheit...
Meine Skepsis gegenüber der Sprache stelle ich immer dann fest, wenn etwas bewertet wird; was wir Menschen ja andauernd und sehr gerne tun und irgendwie auch noch glauben, dass Andere an unseren Bewertungen interessiert sind... Bei Bewertungen fehlt dem Gegenüber ja meist der Kontext, wovon der Erzähler auch gerne ausgeht, denn so kann er uns einfacher von seiner Bewertung überzeugen und wird dadurch nicht damit konfrontiert, dass unsere eigene Bewertung vielleicht zu einem anderen -ihm widersprechenden- Resultat führt.... Das ist ja alles "natürlich" und auch nicht problematisch.
Anders sieht es meiner Meinung jedoch bei sogenannt "allgemein anerkannten Aussagen" aus, wie zum Beispiel:
- Der Krieg gegen Terrorismus ist von vordringlicher Wichtigkeit...
- Der freie Markt reguliert sich selbst...
- Niedrige Steuern erzeugen Wirtschaftswachstum und dadurch Volkswohlstand...
- Die Hochpreisinsel Schweiz schadet der Volkswirtschaft...
- Nur durch Verlagerung von Billigarbeiten in Billiglohnländer können die Arbeitsplätze bei uns gesichert werden...
Ich finde, dass man das alles ruhig einmal hinterfragen kann. Dann darf man durchaus auch annehmen, dass 100% das Gegenteil genauso richtig ist.
Was kann man also noch glauben, was ist denn wirklich noch wahr?
Ein Problem dabei ist doch auch, dass die Presselandschaft, wie sie sich derzeit präsentiert, nicht mehr der Wahrheitsfindung dient sondern nur daran interessiert ist, das eigene Erzeugnis möglichst gut zu verkaufen und so dem Aktionär möglichst viel Rendite zu bringen. Das hat dazu geführt, dass man die Kosten reduziert hat, Redakteure abgebaut und durch eingekaufte Agenturmeldungen ersetzt hat. -> wer mehrere Online-Zeitungen vergleicht merkt schnell, wieviele Meldungen "wörtlich" identisch sind. Wenn also nun eine Agentur eine Falschmeldung bringt, wird diese durch x Printmedien multipliziert an die Masse weitergegeben und plötzlich reden Alle von etwas, was so gar nicht stimmt. Wie soll man denn nun einem Pressebericht noch glauben?
Am Schluss hält man es wie Einstein: "Alles ist relativ."
Ich kann das Thema heute nicht fertig beleuchten, doch "ich bleibe dran".
undifferenziert... verlorene Zeit...
Heute ist mal wieder einer dieser Tage, die man im Alter vermutlich bereut... man hat einfach Zeit verbraucht... vergeudet, an unnütze Dinge verschwendet....
Unzufriedenheit schleicht in's Gemüth und ich muss aufpassen, dass ich nicht gleich zickig und aggressiv werde....
Ich will es eigentlich hinter mir lassen, will den Tag nicht wiederkäuen und ganz einfach vergessen... ob das der richtige Ansatz ist? Ist das nicht einfach runterschlucken, in sich hineinfressen, resignieren? Wer weiss das schon. Irgendwie würde ich mich gerne in diesen Frust fallen lassen, mein Recht auf Unzufriedenheit ausleben und anderen meine Laune um die Ohren schlagen. Möchte nicht nachdenken sondern zerstören, Vorurteile bestätigen statt hinterfragen, melacholisch sein und ganz einfach wäähhh, bäähhh, leckt mich doch... ich bin derzeit einfach ungeniessbar. -> sollte wohl in den Wald etwas schreien gehen....
Dabei... es ist gar nichts weltbewegend Schlechtes passiert (oder vielleicht gerade deswegen?)... verlorene Lebenszeit, die nie mehr zurück kommt... es gibt einfach Tage an denen man das lockerer sieht... wahrhaftig.
Will den Tag nun nicht so negativ beschliessen. Gute Medizin für solchen geistigen Müll sind Zitate, Sprüche und Weisheiten. Muss mal etwas kramen... bis Morgen dann.
Sonntag, 19. Februar 2006
lockere Trainingsrunde
Samstag, 18. Februar 2006
gebucht!
Der heutige Abend kommt mich teuer zu stehen .
Ich habe mein Bikejahr konkretisiert. Die Alpenüberquerung anfang Juli war ja bereits gebucht und die Trainingswoche im April geplant. Heute Abend habe ich nun online Folgendes gebucht:
01.04. - 08.04.06 Frühlings-Trainingswoche in Riccione, Italien
25.05. - 28.05.06 MTB-Trainingsweekend Elsass, Frankreich
18.06.06 black forest ultra marathon, Kirchzarten, Deutschland
Super! Super! Super! Es bleibt eigentlich nur noch: gesund bleiben!
ein Samstag wie ein Sonntag
Nachdem der gesellige Jassabend bis Morgens um halb vier dauerte sind wir genüsslich bis kurz vor zwölf im Bett geblieben. Aufstehen und gemeinsam "frühstücken", etwas Zeitung lesen, die Einkaufsliste aufstellen... schön: Ich darf danach biken, während meine Frau einkaufen geht.
Leider habe ich den Fotoapparat zuhause vergessen, deshalb heute ohne Bilder. Das ist schade, denn im Laufe des Mittags wurde es immer schöner, die Wolkendecke riss auf, die Sonne kam hervor und es war enorm weitsichtig. Scheinbar ist Nordföhn aufgekommen, man kommte die schneebedeckten Alpen so klar sehen, dass man glaubte sie seien nur ein paar Kilometer entfernt.
Wir entschlossen uns, eine unserer Sommer-Standardrunden zu fahren, da man durch den Wärmeeinbruch der letzten Tage annehmen konnte, dass der meiste Schnee und die eisbedeckten Forststrassen der letzten Wochen nun abgetaut sind. Die Annahme war auch meist richtig. Nur an sehr schattigen Stellen war noch "akute Schleudergefahr". Nur, durch den abgetauten Schnee und den Ragen der letzten Tage war der Boden extrem aufgeweicht und man hatte oft das Gefühl, man versinke förmlich im Dreck. Dadurch war es heute extrem anstrengend. Es gab wirklich keine geschenkten Kilometer. Das widerspiegelt am Schluss auch der Tacho, der uns einen bescheidenen Schnitt von 13km/h atestiert. Trotzdem: Die Stimmung war gut, das Wetter herrlich und die Temperaturen glücklicherweise mal wieder deutlich im positiven Bereich (5° Grad).
Wenn wir den Trainings-Rythmus, den wir zu Beginn dieses Jahres angeschlagen haben, durchziehen können, werden wir im Sommer bestimmt gut in Form sein. Wir sind sogar der Meinung, dass wir uns an den Schwarzwald-Bikemarathon anmelden werden... wäre ja cool! Heute sagte der Tacho: 42km, 3:07 Std, 970Hm.
Freitag, 17. Februar 2006
endlich Wochenende
Hurra! Es ist geschafft! Endlich die Bürotüre zuknallen und die Arbeitswelt hinter sich lassen... pffff, war das eine Woche... und nun: freudig nach vorne schauen:
Ahhhh, heute abend gibt es lecker Tischgrill und danach ein paar Runden Jassen; da freue ich mich richtig drauf. Etwas mit Freunden zusammensitzen und über alles Andere als meine Arbeitswelt reden. Entspannen, loslassen..........
Dann morgen ausschlafen (der Wetterbericht ist eh mässig) und mittags wieder einmal etwas auf's Rad sitzen. Wunderbar. So, kann hier nicht länger weitermachen. Tisch decken, Salat anrichten, Wein aus dem Keller holen.... SCHÖNES WOCHENENDE !
Donnerstag, 16. Februar 2006
von 0 auf 100 in zwei Tagen
Heute war Tag zwei meines Chef-Daseins... Um 01:15 Uhr wurde ich aus dem Bett geklingelt: "Stromausfall im Datacenter", um 03:15 Uhr die nächste Statusmeldung und um 08:00 Uhr das erste Krisenmeeting mit Vertretern aller beteiligten Bereiche. Was war die Ursache, welche Kunden waren betroffen, welche sind noch betroffen und welchen Störungen wird derzeit nachgegangen. Das war der praktische Teil. Danach kommt: Welche Managers sind wie zu involvieren, welche Prozesse einzuhalten und wie wird die Kommunikation nach Aussen koordiniert. Zum Schlus kommt dann noch das allseits beliebte "Fingerpointing". Sprich: Wer ist schuld? Weshalb dauern Problemlösungen so lange? etc. pp. ...
Und es ist ja meist wie Murphy beschreibt. "Alles, was schief gehen kann, geht schief, es ist nur eine Frage der Zeit" und "Ein Fehler zieht weitere Fehler nach sich". Bei uns hiess das konkret: einige Komponenten sind nicht nur ausgefallen, sondern kaputt gegangen. Man konnte sie also nicht einfach wieder starten sondern musste sie ersetzen. Beim Ersatz stellt man fest, dass die Betriebssoftware einen neueren Softwarestand aufweist als die im Einsatz stehende und dass deshalb die Konfiguration nicht einfach überspielt werden kann. Eines von mehreren unschönen Beispielen.
Zusammenfassend kommt man zur ernüchternden Feststellung, dass man vermutlich zuoft und -viel gespart hat. An Mitarbeitern, an Ersatzmaterial, an Betriebsdokumentation, an Checklisten... und Heute war der Tag der Abrechnung...
Als Chef war es nun meine Aufgabe, den Mitarbeitern den Rücken frei zu halten, damit sie konzentriert an der Problemlösung arbeiten können und gleichzeitig die Management-Befriedigung vorzunehmen (was anstrengender und undankbarer ist). An Meetings teilnehmen, Berichte schreiben, Status rapportieren, Lern-Lektionen beschreiben und Aktionen zur zukünftigen Betriebssicherheit einleiten. Heftig....
Habe öfters mal konzentriert und tief durchgeatmet... "OOOMMM"
Bis gegen 19:00 Uhr habe ich Berichte geschrieben und Mails verfasst, dann hatte ich einfach genug für Heute...
Nun will ich mich noch etwas mit bloggen und surfen belohnen.
Ah ja, in der Nacht von Heute auf Morgen sind grössere Umbauten an der Speicherinfrastruktur geplant... hoffentich geht alles gut und mein Handy bleibt still. "Holz anfassen".