Als denkender Mensch hinterfragt man sich und sein Tun ja öfters mal... Was will ich eigentlich? Wo liegt der Sinn? Und solches Zeugs. Bei Hobbies bin ich etwas grosszügiger. Die müssen nicht zwingend Sinn machen (können denn z.B. 1'000 Radkilometer Sinn machen?!?!), aber irgend ein Ziel, ein Pseudo-Sinn so quasi als eigene Rechtfertigung wäre ja schon schön... Was soll also dieser Blog?...
Nun blogge ich seit zwei Monaten und erschliesse mir dadurch neue Bereiche, was mir zu Beginn eigentlich gar nicht so bewusst war.
Zuerst wollte ich einfach "mein" Tagebuch in eine zeitgemässe Form bringen. Tagebuch, oder Notizen zu meinem Leben und Denken mache ich ja eigentlich schon seit der Spätpupertät, also seit ich Probleme habe
. So war ich der Meinung, dass ich meine gesammelten Worddokumente hier integriere. Jedes Dokument trägt als Titel das Datum, also könnte ich einfach mit copy-paste Einträge aus der grauen Vorzeit erstellen. Habe ich bisher zwar noch nicht gemacht, ist aber immer noch im Hinterkopf.
Also: Der Anfangsgedanke war: Ich mache das für mich und ich mache das bis ich alt und zittrig bin. Das soll quasi ein beat-Kompendium geben. Bevor ich sterbe brenne ich alles auf eine CD/DVD oder was dann halt gerade so aktuell ist, lege es in eine Bleischatulle und vergrabe es 10 Meter tief. Wenn irgendwer diese Schatulle dann nach der nächsten Eiszeit ausgräbt, findet er ein Zeitdokument aus dem Öl-Zeitalter. Die Wissenschaft wird den Blog dann entschlüsseln und man wird Beweise dafür finden, dass die Menschen der Vorzeit völlig dekadent und degeneriert waren und dadurch wird untermauert, weshalb die abendländische Zivilisation zwingend dem Untergang geweiht war. Dies war meine bescheidene Start-Idee....
Schon bald merkte ich aber, ich bin nicht allein. Es bloggen ganz Viele und einen gewissen Sinn sehen einige Blogger in der ungefilterten Kommunikation... ohne Rücksicht auf Shareholder mal sagen können was man denkt. Öffentlich. Gelebte Meinungsfreiheit. Nette Idee, nur: wen interessierts? Eine gute Frage, die abergar nicht unbedingt beantwortet werden muss. Alleine schon, das Nutzen der Möglichkeit ist ein Stück Freiheit und Lebensqualität.
Andere wollen einfach jeden Hype möglichst als erste in die weite Welt hinaustragen. Das neuste von Apple, von Windof, von "was weiss der Geier". Schon der letzte Satz zeigt, dass dies nicht so meine Welt ist. Technojunkies... na ja, jeder wie er's mag.
Wieder Andere bemessen "den Wert" Ihres Blogs in hundert Statistiken. Wieviele Besucher pro Tag, wie lang, wieviele Klicks, wieviele Kommentare, wieviele Links, etc. etc. So das "ich habe den Grösseren"-Ritual, man kennt das ja und so ganz schlecht ist es ja auch nicht. Sind nicht Blogs bei denen seitenweise Beiträge ohne einen einzigen Kommentar stehen nicht irgendwie trostlos? So ganz für sich alleine bloggt man ja dann doch nicht.
So stehe ich nun also da und weiss gar nicht mehr so genau, was eigentlich der Sinn und Zweck meines Blogs ist.... Soll ich mich jetzt bei allen erdenklichen Aggregatoren und Suchmaschinen anmelden um möglichst viele Erstbesucher auf meinen Blog zu locken oder soll ich einfach still und leise vor mich hin bloggen und einfach hoffen, dass es irgendwen interessiert und ich nicht der Allereinzige bin, der das dann auch liest?
Tja, mit bloggen ist es halt wie mit jedem anderen Hobby auch. Je mehr man sich damit befasst, desto vielfältiger werden die Möglichkeiten und desto mehr muss man sich dann entscheiden, wie man das Thema bearbeiten will.
Vorerst lass ich's mal so wie es ist. beats blog ist bei blog.ch, blogug.ch und technorati.com registriert und neue Beiträge werden automatisch gemeldet. Sollten die Leser aussterben, kann ich den Blog ja immer noch bei anderen Verzeichnissen registrieren.