In dieser Rubrik biete ich Dinge an, die ich nicht mehr benötige. Wer sich für einen der nachfolgenden Artikel interessiert, schreibt mir am einfachsten eine Email. Alle Preise sind verhandelbar.
Dauerhafte Einträge
Donnerstag, 14. März 2024
auf die Lägern
Kann es wirklich sein, dass ich mit dem CANYON Neuron erst ein einziges Mal auf den Lägern war? Hmmm... 🤔
Höchste Zeit also um das zu ändern und wenn heute wirklich der wettermässig beste Tag der Woche sein soll, dann ist das eine gute Idee, ein lohnendes Ziel und ein fast ideales Ausdauertraining.
Es hat dann auch alles gepasst 👍. Den ganzen Tag Sonnenbrillenwetter 👓 und am Ziel eine Klasse-Fernsicht 🔎 auf den nördlichen Alpenkamm. Dazu ein williger Körper 💪, der sehr gut funktionierte. Die steten Bemühungen der letzten Wochen und Monate zeigen langsam aber sicher Wirkung. So mag ich das! 🙏 Das GPS sagt: 61 km., 3:43 Std., 1'050 Hm.
Mittwoch, 13. März 2024
kleine Lücken
Vor zwei Monaten stellte ich in diesem Beitrag fest, dass ich als Nichtraucher eineinhalb Stunden Wachzeit geschenkt erhalte, die ich früher verpafft habe. Dabei handelt es sich natürlich nicht um ein einziges, 90 Minuten langes Zeitfenster, sondern um geschätzte 18 Rauchpausen mal 5 Minuten. Und interessanterweise waren das ja nicht einfach nur schlechte Pausen in denen man die Gesundheit ruinierte, sondern es waren auch bewusste Momente, in denen man aus dem normalen Alltag -oder dem, was man gerade gemacht hat- aussteigt. Und/Oder man pflegte in dieser Zeit auch soziale Kontakte zu anderen Rauchern.
Seit wir uns vor etwas mehr als zwei Jahren das Rauchen in der Wohnung abgewöhnt haben, rauchte ich nur noch im Freien. Die Zeiten, als man noch in Büros, Restaurants oder öffentlichen Gebäuden rauchen durfte, sind ja schon längst vorbei. Das bedeutete aber auch, dass ich fortan bewusster rauchte. Ich konnte nicht mehr so neben her, vor dem PC oder vor dem Fernseher, rauchen. Ich musste aufstehen, mich der Aussentemperatur entsprechend kleiden und dann eben nach draussen gehen um zu rauchen. Das verlieh dem Akt des Rauchens eine gewisse Wichtigkeit und Exklusivität.
Ich gehe heute noch am Morgenjob nach der Kaffeepause nach draussen um mit den anderen Rauchern zu plaudern. Oder zuhause nach dem Nachtessen begleite ich Karin auf den Sitzplatz um mich mit ihr zu unterhalten, während dem sie raucht. Interessanterweise habe ich gerade in diesen Momenten überhaupt keine Lust um wieder zu rauchen und ich schnuppere oder giere auch nicht nach dem Rauch der brennenden Zigaretten. Und überhaupt: Das sind gerade mal zwei Situationen am Tag, an denen ich Zigaretten nahe komme.
Es geht mir hier in diesem Beitrag auch eher um die anderen 16 Momente am Tag, an denen ich früher geraucht habe und wo jetzt kleine Lücken entstehen, die ich irgendwie ausfüllen muss.
Ich habe die letzten 40 Jahre geraucht... Da gibt es so viele Routine-Gedanken in meinem Kopf, die auf irgendeine Art mit dem Rauchen verknüpft sind. Es ist erstaunlich, wofür alles die Zigarette als Krücke hergehalten hat. Egal wie widersprüchlich die Situationen auch waren. Egal ob zur Motivation oder zur Beruhigung, zur Belohnung oder zum Trost, zur Ablenkung oder zur Konzentration oder einfach nur zur Bekämpfung der Langeweile. Alles Situationen und Momente denen ich auch heute, als Nichtraucher ausgesetzt bin und worauf ich nun eine neue Antwort finden muss.
Meist ist das nicht schwer. Man erinnert sich zwar, dass man sich bisher in solchen Situationen eine Zigarette angezündet hat, doch nun als Nichtraucher fällt diese Option halt aus. Man schüttelt den Kopf oder atmet tief durch, der Gedanke verschwindet und das Leben geht weiter. Erledigt. Schwieriger ist die Sache beim Thema Langeweile oder bei "auf etwas warten". Man hat ein Zeitfenster, welches man nur schlecht nutzen kann. Was mache ich nun als Ex-Raucher?
Es sind diese kleinen Lücken, auf die ich 40 Jahre lang eine Antwort hatte und die ich nun anders auffüllen muss. Das verunsichert mich zeitweise, denn manchmal weiss ich echt nicht, wie ich mich nun verhalten soll. Es ist irgendwie doof, dass man in diesem Alter noch neue Verhaltensmuster lernen muss.
Eigentlich fällt mir Nichtrauchen leicht, trotzdem muss ich vorsichtig bleiben. Gerade im Hinblick auf die startende Rikscha-Saison, denn da gibt es viele Momente des Wartens und der Langeweile. Ich darf und will nicht in eine solche Lücke fallen...
Es braucht wohl einfach Zeit um neue Verhaltensmuster aufzubauen und zu etablieren.
Samstag, 9. März 2024
Kyburg-Loop
Um halb zehn Uhr war ich mit Jürg für eine Trainingstour verabredet. Er hatte heute etwas mehr Zeit als üblich und so konnten wir eine etwas längere Runde ins Auge fassen. Für solche Tage eignet sich dann der "Kyburg-Loop" ganz ausgezeichnet. Etwas über 50 Kilometer und bestimmt mehr als 1'000 Höhenmeter versprechen ein gutes Training.
So war es dann auch. Und wieder einmal stellten wir fest, dass wir vor allem älter aber eben nicht fitter werden. Die Tour kam uns lange und anstrengend vor. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir weniger Pausen als früher machten und somit unsere Energiespeicher leer fuhren. Wie auch immer: Auf dem Rückweg entschieden wir uns, den letzten Hügelzug auszulassen und ihn lieber zu umfahren. Dem Trainingseffekt hat dies wohl kaum geschadet. Das GPS sagt: 50 km., 3:15 Std., 1'080 Hm.
Donnerstag, 7. März 2024
Verschiedenes
Kurz vor dem Mittag war ich mit der Herzrikscha für eine weitere Hochzeitsfahrt gebucht. Um etwas mehr Bewegung in diesen Tag zu bringen entschied ich mich, mit dem Fahrrad in die Stadt und zurück zu fahren. Pro Wegstrecke kommt somit noch einmal knapp eine Stunde Fahrzeit hinzu.
An der Hochzeitsfahrt mussten insgesamt 9 Personen transportiert werden. Das Brautpaar fuhr in meiner Herzrikscha und für die Hochzeitsgäste buchte ich zusätzlich zwei eTukTuk. Pünktlich trafen wir alle vor dem Statdhaus ein und es dauerte auch nicht lange, bis die Hochzeitsgesellschaft bereit war. Die Fahrt zum Haus des Brautpaares dauerte etwas mehr als 20 Minuten. Es war ziemlich kühl, weil es unangenehm windete und so waren wir dann doch alle ziemlich froh, als wir am Ziel ankamen.
Ich fuhr danach mir der Rikscha in die Garage zurück und dort verabredete ich mich telefonisch mit einem Rikschafahrer/Freund, den ich schon länger nicht mehr sah. Wir trafen uns in einem kleinen Restaurant um etwas zu essen und vor allem natürlich um uns zu unterhalten. Das war eine gute Idee und ich glaube, dass dieses Treffen uns beiden gut getan hat.
Ganz grundsätzlich fahre ich nicht gerne zwei Mal die selbe Strecke als Hin- und Rückweg. Meist fahre ich auf direktem Weg wo hin und den Nachhauseweg gestalte ich dann irgendwie anders. Auch heute war dies der Fall, denn ich wollte noch nach Regensdorf zu der SPORT-FABRIK fahren um mir in diesem Outlet-Shop eine neue, dünne Fleeche-Jacke zu kaufen.
Einer der Vorteile des älter werdens ist, dass man nicht mehr wirklich auf modische Trends schielt, sondern gezielt das kauft, was man braucht. Bei Sportbekleidung hat das insofern Vorteile, dass man locker Vorjahresmodelle zu deutlich günstigeren Preisen kaufen kann. Abgesehen davon finde ich die aufgerufenen Preise in regulären Sportgeschäften eh grenzwertig hoch. Das bin ich nicht mehr gewillt zu bezahlen. Die SPORT-FABRIK kauft Lagerbestände von Sportgeschäften auf und verkauft sie in diesem Outlet-Shop. Das Konzept ist simpel. Jedes Bekleidungsstück trägt ein Original-Preisschild und darauf ist ein farbiger Rabatt-Punkt aufgeklebt: Grün = 30%, Gelb = 50% und Rot = 70 % Rabatt.
Na ja. Ich bin dann doch nicht ganz farbenblind und lege Wert auf eine gewisse Qualität und so habe ich dann selten Ware mit 70% Rabatt in der Hand. Mit etwas Glück erwische ich ein Teil mit 50% Rabatt, doch diesmal fiel die Wahl auf eine Jacke, die lediglich mit 30% rabattiert war. Egal, 30 % unter OVP ist o.k. und die Jacke wird wieder einige Jahre halten. Also habe ich sie gekauft.
Obwohl der Wetterbericht voraussagte, dass es am Nachmittag noch sonnig werden sollte, so war dies nicht der Fall. Es blieb grau und mit +6° Grad auch relativ kühl. Somit war ich dann am späteren Nachmittag doch zufrieden, die warme Stube wieder erreicht zu haben. Mein Bewegungsfazit für heute: Nach dem Aufstehen 15 Minuten Gymnastik, dann 55 Minuten mit dem Kish in die Stadt, 40 Minuten Hochzeitsfahrt mit der Rikscha und dann 1:15 Std. mit dem Kish wieder nach Hause. Das passt! Somit ist es erlaubt, nach der heissen Dusche etwas müde zu sein...😉
Dienstag, 5. März 2024
Humor und Gelassenheit
Am letzten Samstag unternahm ich am Nachmittag eine Bike-Trainingsfahrt und abends hatten wir ein befreundetes Paar zum Essen (und spielen) eingeladen. Wir haben uns gut unterhalten und im Laufe des Abends erzählte ich dann auch meine Misserfolgsgeschichte vom Fitnessparcour. Was haben wir gelacht. 😂 🤣
Ich hätte darauf etwas eingeschnappt reagieren können, denn letztendlich wurde über mich und meine Schwäche gelacht und sowas findet man ja selten wirklich schön. Aber so war es nicht. Ich bin selbstsicher genug, dass mich eine solche Blösse nicht aus der Bahn wirft und ich weiss ja auch, dass es vielen Gleichalterigen ganz genau so ergehen würde, wenn sie es denn versuchen würden.
Egal. Beschäftigt hat mich diese Geschichte schon,denn während des Erzählens (und während dem die Anderen so herzhaft lachten) fragte ich mich, ob ich mich einfach nur sehr ungeschickt angestellt habe oder ob es wirklich so ist, dass ich "Barrenstützen vorwärts" und "Hangeln" effektiv nicht mehr kann. Das führte dann dazu, dass ich am Sonntagnachmittag mit dem Velo noch einmal zu dem Fitnessparcour gefahren bin und die zwei Übungen erneut versucht habe. Die Wortwahl verrät es schon... es waren erneut lediglich Versuche und kein Können. Es ist so. Aktuell bin ich für diese Übungen wirklich zu schwach.
Das reizt und motiviert mich nun. Ja, das will ich wieder können! Das wird Training und Zeit erfordern, ist aus meiner Sicht jedoch ein machbares Ziel. Auch mit 60! Mal sehen, ob ich diese zwei Übungen schaffe, bevor ich im Herbst 61 Jahre alt werde 😉.
Gestern Montag war fitnessmässig ein Ruhetag. Nach den vielen Aktivitäten der Tage zuvor, fühlte ich mich etwas matt und begnügte mich deshalb mit ein paar Gymnastik- und Dehn-Übungen am Nachmittag.
Heute Nachmittag wollte ich dann die Referenz-Runde ein weiteres Mal in Angriff nehmen. Ich fühlte mich nicht wirklich besser als gestern, doch ich wollte nicht kneifen und so bin ich kurz vor 15 Uhr gestartet. Es war dann das erwartete Leiden 😢. Ich bin mit dem TREK gefahren und ich muss ehrlich zugeben, das ist einfach das langsamere Bike im Vergleich zum CANYON. Die 3"-dicken Reifen kosten spürbar mehr Körner und vor allem rollt es auch bergrunter deutlich schlechter/langsamer. Ich finde das natürlich etwas schade, weil das TREK mein Lieblingsbike ist, doch das ändert nichts an dieser Tatsache. Das mag für die Vergleiche auf meiner Referenz-Runde ein Kriterium sein, was den Spass während dem Fahren anbelangt ist es (für mich) jedoch nicht matchentscheidend.
Also: Ich fühlte mich nicht wirklich stark und hatte das Gefühl, dass das Bike schlecht rollt und so verlor ich an jeder der drei Steigungen eine Minute im Vergleich zu der letzten Rekordfahrt mit dem CANYON. Und so brauchte ich heute 53 Minuten und nicht nur deren 50. Das ist egal. Es war wichtig, es überhaupt zu tun. Sich der Anstrengung und dem Leiden zu stellen. Man kann und muss auch nicht jedes Mal eine neue Bestzeit fahren. Es überhaupt zu tun reicht manchmal vollkommen.
Wieder zuhause angekommen folgten zwei Runden "hängen" und danach noch eine halbe Stunde Gymnastik und Kräftigungsübungen für die Schultern und Arme (siehe oben). Danach gönnte ich mir ganz zufrieden eine heisse Dusche.
Und nun endlich komme ich zu der Titel-Aussage 😉. Ich sehe meine aktuelle Situation mit "Humor und Gelassenheit". Es ist wie es ist. Meine Fitness ist steigerungsfähig und ich kann mich durchaus verbessern. Es erscheint mir jedoch wichtig, dass ich mir nicht verbissene Ziele setze, sondern dass ich den ganzen Prozess als lustvoll betrachte. Es darf (und muss) auch Spass machen. Nobody is perfect und perfekte Menschen sind meist wenig lustig 😀.
Freitag, 1. März 2024
Fitnessparcour
Im Jahre 1968 begann die VITA Lebensversicherungsgesellschaft in der Schweiz mit dem Bau von öffentlichen Trimm-dich-Pfaden. Mittlerweile gibt es schweizweit mehr als 500 dieser Vitaparcours und so muss man meist nicht lange suchen, bis man ein nahegelegenes Angebot findet. In Embrach gibt es keinen offiziellen Vitaparcours, doch im Jahre 2009 wurde im Auftrag des örtlichen Gewerbeverbands ein vergleichbarer Fitnessparcours mit 11 Stationen und einer Gesamtlänge von 3 Kilometern gebaut. Ich bin da schon unzählige Male mit dem Bike vorbei gefahren, doch den Parcours wirklich benutzt, habe ich noch nie.
Aktuell ist ja mein Plan, dass ich wegen a) dem Rauchstopp und b) der Lungenembolie, gesunder leben und vor allem meine Fitness und Beweglichkeit steigern will. Wie viele Ex-Raucher kämpfe auch ich gegen eine Gewichtszunahme und kann trotz guter Vorsätze nicht immer die Finger von Snacks oder Süssigkeiten lassen. Es muss also der Kalorienverbrauch erhöht werden, sprich: es muss mehr Bewegung her! Und, auch wichtig: Es soll nicht nur Radfahren sein und mehr Muskelgruppen als nur die Beine trainieren.
Mit meiner Morgengymnastik bin ich sehr zufrieden, doch dabei handelt es sich mehr um ein Dehnen und Mobilisieren und weniger um ein effektives Training. Ich will da auch nicht gross schwitzen, sondern meine müden Knochen und Gelenke bewegen und verlorene Beweglichkeit wiedererlangen. Das verhilft zu einem guten Start in den Tag und beugt Rücken- und anderen Schmerzen vor.
Ich habe ja schon erzählt, dass ich zum Teil echt schockiert bin, wie eingerostet und ungelenk ich geworden bin. Positiv ausgedrückt könnte man sagen, dass ich noch ganz viel Potential habe 😁. Nüchtern betrachtet ist es eher traurig... ein paar Beispiele gefällig?
- Als ich versuchte Liegestützen (push ups) zu machen, war nach einer Einzigen schon Schluss. Ich brachte keine zwei Liegestützen hintereinander mehr zustande.
- Kniebeugen (squats)? Schon ab drei wird es unsauber, mehr als fünf oder sechs schaffe ich nicht.
- Rumpfbeugen (sit ups)? Null. Ich komme gar nicht mehr hoch. Das ist aktuell nicht machbar.
- Als ich mich das erste Mal an eine Stange hängte (dead hang), musste ich nach 10 Sekunden loslassen, weil meine Hände mein Gewicht nicht länger halten konnten.
All das lässt sich mit mehr Radfahren nicht verbessern. Ich muss abwechslungsreicher und auch gezielter trainieren, sonst wird das nichts mehr. Und so sind wir nun beim angesprochenen Fitnessparcour. Der bietet doch ein gutes Ganzkörpertraining, ist an der frischen Luft und kostenlos. Eigentlich ideal. Man muss es nur tun...
Wie angekündigt regnete es so ziemlich den ganzen Morgen, doch nach dem Mittag war es zumindest trocken und das Wetterradar versprach auch, dass es trocken bleiben sollte. Ausreichend Wetter also um mal eine Runde auf dem Fitnessparcours zu drehen. Ich zog mich entsprechend an, fuhr mit dem Bike zum Startpunkt und schloss es beim Posten 1 an die einbetonierte Tafel.
Es begann mit Posten 1 "Slalom" relativ harmlos, doch von Posten zu Posten steigerten sich die Anforderungen. Zwischen den Posten entscheide ich mich für "schnelles gehen", denn rennen konnte ich noch nie wirklich gut und die aktuellen 100 Kilo schlagen mir brutal in die Knie- und Hüftgelenke. So etwa Posten 6 war dann "Froschhüpfen" über 10 Baumstämme. Mann ist das anstrengend! Und auch koordinativ noch ziemlich anspruchsvoll. Zwei Durchgänge soll man machen. Dazwischen muss ich meinen Puls aber deutlich beruhigen.
Dann kommt irgendwann Posten 9 "Barrenstützen". Da soll man sich mit den Händen auf die Barrenholme stützen und das ganze Körpergewicht tragen. Dann mit den Händen den etwa 3m langen Barren entlanggehen. Geht nicht! Ich mag mich zwar beidhändig stützen/halten, doch sobald ich eine Hand anhebe um sie etwas weiter vorne wieder abzusetzen, knicke ich auf der anderen Seite ein. Ich vermag keine Sekunde mein ganzes Gewicht auf nur einem Arm abzustützen. Gibt's doch nicht! Das konnte ich früher einmal gut. Ich versuche es erneut, doch auch beim zweiten und dritten Mal will es nicht klappen. Ich muss mich damit begnügen, mich beidhändig zu stützen und mit den Füssen/Beinen etwas zu schwingen. Mehr geht nicht 😫.
Posten 10 ist dann eine 500m lange Finnenbahn. Ehrlich? Muss das sein? Muss ich wirklich rennen? Na gut, ich will mir Mühe geben. Es fällt mir schwer, 500m sind lang und unterwegs denke ich, dass ich irgendwann mit einer Ferse beim Auftreten die Erdkruste durchbreche und durch die Hölle direkt ins flüssige Lava des Erdinneren falle 👹.
Zu Posten 11 ist dann nichts mehr mit "schnellem gehen", es ist eher "regeneratives spazieren". Als ich dem Posten näher komme, erkenne ich ein Gerüst, oben mit horizontal angebrachten Leitern. Cool! "Hangeln"! Nachdem ich nun seit einem Monat regelmässig hänge, sollte ich das wohl schaffen. Doch leider auch hier: Fehlanzeige. Unmöglich. Ich kann zwar beidhändig an einer Leitersprosse hängen, sobald ich aber mit einer Hand loslasse um die nächste Leitersprosse zu ergreifen, stürze ich ab. Mit nur einer Hand vermag ich mich nicht zu halten. Es ist wie bei Posten 9, nur umgekehrt. Einhändig kann ich meine 100 Kilo weder stützen noch halten.
Ich bin also etwas enttäuscht von meinem ersten Fitnessparcours-Besuch und als ich mit dem Bike nach Hause fahre denke ich, dass ich nun so quasi "Vorher"-Bilder von mir machen sollte. 60 Jahre alt, eingerostet, unbeweglich und schwach. Ich will mich wirklich (ver-)bessern und an mir arbeiten doch das braucht Zeit, Geduld und Ausdauer. Ja, die Ausgangslage ist ernüchternd doch das bietet auch ganz viel Raum zur Verbesserung. Oder eben: Da gibt es noch ganz viel Potential 😏.
PS: Das setzt morgen bestimmt Muskelkater ab. 🤨
PPS: Ich ändere demnächst den Blog-Untertitel von "elektronisches Gedächtnis" zu "alt werden ist Scheisse!" 😅
Donnerstag, 29. Februar 2024
wieder beginnen
In der Theorie startet die Rikscha-Saison 2024 morgen Freitag, dem 1. März. In der Praxis hatte ich jedoch bereits heute meine erste Buchung und wie so oft, ist die erste Buchung des Jahres gleich eine Hochzeitsfahrt. Diesmal jedoch nicht vom Standesamt weg, sondern von der Wohnung zum Standesamt hin. Um 10:30 Uhr hatte ich vor Ort zu sein.
Ich war dieses Jahr noch gar nie in der Rikscha-Garage und deshalb plante ich etwas Zeit ein um die Hochzeitsrikscha startklar zu machen. Zu meinem Erstaunen war das Werkzeug, die Pumpe und die Ersatzteilkiste bereits in der Hochzeitsrikscha. Ich musste etwas in meiner Erinnerung kramen... Ja, die letzte Fahrt 2023 war eine Romantik-Fahrt, die ich mir der Herzrikscha durchgeführt habe. Seither habe ich nichts mehr angerührt. Ich musste deshalb also nur den Luftdruck in den Reifen kontrollieren und schon konnte es losgehen.
Die Anfahrt zum Wohnort des Brautpaars dauert etwa 15 Minuten und um stressfrei da hinzukommen, fahr ich 30 Minuten vor dem Termin los. So handhabe ich das schon seit Jahren. Man weiss nie, ob man die Zieladresse gleich findet und ich will auf keinen Fall zu spät kommen. Das bin ich dann auch heute nicht, sondern halt 15 Minuten zu früh. Die letzten 10 Jahre setzte ich mich in solchen Situationen jeweils auf die Sitzbank der Rikscha und rauchte eine 🚬. Heute wird das anders sein... ich warte einfach und lasse Zeit verstreichen...
Das Hochzeitspaar war nicht mehr ganz jung, doch ziemlich extrovertiert, bunt gekleidet und natürlich gut gelaunt. Sie trug einen Blumenkranz im Haar, was ihr wirklich sehr gut stand. Wir haben uns sofort gut verstanden und sie hatten auch wirklich Freude an dieser Überraschungsfahrt. Um nicht zu früh vor dem Standesamt anzukommen fuhren wir noch einen kleinen Umweg am See entlang und als wir dann am Ziel eintrafen, warteten bereits Freunde auf das Paar. Da war dann auch die Frau, die mich buchte und nun auch gleich bezahlte. Alle waren zufrieden und bester Laune. So muss das sein! 👍
Es war erst kurz nach 11 Uhr und normalerweise hätte ich auf dem Rückweg noch einen Kaffeehalt eingelegt. Das Wetter war eher mässig, hochnebelverhangen, grau und um die +8° Grad. Nee, eigentlich habe ich keine Lust um nochmals wo anzuhalten. Heute fahre ich lieber direkt in die Rikscha-Garage und dann mit dem Motorrad nach Hause. Auf dem Rückweg noch kurz ein Blog-Foto und gut ist 😉.
Ich hatte schon den ganzen Morgen im Hinterkopf, dass ich am Nachmittag noch eine Referenz-Runde fahren wollte, denn für morgen Freitag sind wieder Regenschauer angesagt, also sollte ich das heute tun. Kleidungsmässig war das einfach, denn für die Rikschafahrt war ich ja bereits in Velo-Montur. Ich zog nur das BikeButler-Shirt aus und tauschte den Langarm-Baselayer mit der Bikejacke. Noch kurz eine Banane essen und schon starte ich kurz vor 12 Uhr.
An der ersten Steigung fühle ich mich nicht sehr gut. Ich versuche Wiegetritt zu fahren und sofort steigt mein Puls in den roten Bereich. Ich keuche und auch die Oberschenkel machen keinen frischen Eindruck sondern wirken eher gummig. Ich zwinge mich um dranzubleiben weil ich weiss, dass diese Runde ohne Leiden nicht wirklich geht. Und so soll es ja auch sein, denn effektives Training passiert nur ausserhalb der Komfortzone. Also nicht dramatisieren, sondern etwas Druck rausnehmen und einfach weitermachen 😏.
Glücklicherweise erhole ich mich auf den kurzen Abfahrten erstaunlich gut, denn heute wird mir keiner der drei Anstiege leicht fallen. Ich habe Mühe um den oberen Bereich von dauerhaft ertragbarer Belastung zu finden und nicht gleich in eine Überlastung zu fahren. Ich nehme das schulterzuckend zur Kenntnis und versuche mich damit zu arrangieren. Ich lobe mich dafür, dass ich diese Runde im Februar nun schon zum sechsten Mal fahre. Das ist mehr als ein Mal pro Woche. Passt! 👍
Was mich zu einem kurzen Februar-Rückblick bringt. Auch wenn der Februar der kürzeste Monat des Jahres ist, so bin ich doch etwas stolz darauf, dass dies der erste volle Monat als Nichtraucher seit ewigen Zeiten ist. Heute bin ich seit genau 50 Tagen rauchfrei ✌! Die Chancen stehen gut, dass ich dieses Laster dauerhaft überwinde. Die Lungenembolie Mitte Januar war ein deutlicher Schuss vor den Bug und hat mein Selbstverständnis doch kräftig durcheinander gebracht.
Wenn ich noch (viele) schöne Jahre vor mir haben will, so muss ich mich um die vollständige Heilung meines Körpers kümmern. Also mache ich nun regelmässig Gymnastik (mit etwas Kräftigung) und Ausdauersport. Dazu genügend Schlaf, wenig Alkohol und kein Tabak/Nikotin. Man könnte auch sagen, dass ich mich, meinen Körper und mein Leben liebevoll und achtsam behandeln soll. Halt eben Verantwortung für mich übernehmen und nicht einfach kopflos und ohne Rücksicht auf Verluste durchs Leben gehen. Ich hatte bisher Glück, denn das ist fast 60 Jahre gut gegangen, doch darauf kann und will ich mich nicht mehr verlassen.
Dann gibt es noch ein paar Zeitgeist-Dinge, die ich hier einfach dokumentarisch festhalten will:
Dieser Februar wird hier, wie schon das ganze Jahr 2023, als der wärmste Februar seit Messbeginn, in die Meteo-Geschichte eingehen. Der Temperatur-Überschuss betrug enorme +4,5° Grad. Wo soll das noch hinführen?
Der Ukraine-Krieg dauert nun schon über zwei Jahre und es ist nach wie vor kein Ende abzusehen. Ich kann mir noch immer nicht vorstellen, was in den russischen Macht-Köpfen vor sich geht. Wie kann man nur willentlich so viel Unglück und Leid anderen Menschen antun? Man spricht mittlerweile von gesamthaft etwa 200'000 Toten, hüben wie drüben. Es ist einfach unglaublich!
Israel, Palästina, Gaza, Hamas... Eine schreckliche, humanitäre Katastrophe. Seit Oktober 2023 ist in einem sehr dicht besiedelten Gebiet Krieg und keine der Parteien sieht noch eine friedliche Lösung mit der Gegenpartei. Man will sich gegenseitig vernichten. Niemand hat auch nur eine Idee, wie in diesen Gebieten je wieder Frieden und Prosperität Einzug halten könnte. Es ist eine menschgemachte Katastrophe.
Zu all diesen schrecklichen Nachrichten versuche ich eine "gesunde" Distanz zu wahren. Ich kann nichts zu einer Konfliktlösung beitragen. Ich kann nur in meinem kleinen Einflusskreis für Frieden und Menschlichkeit einstehen. Es fällt mir jedoch schwer, diese unmenschlichen Macht-Idioten auch nur halbwegs zu verstehen. Nein. Verstehen kann ich sie nicht. Es fällt mir schon schwer, das einfach nur zu akzeptieren. 🙄 Wo man auch hinsieht, die Politik versagt auf der ganzen Linie. Probleme werden nicht mehr gelöst sondern nur noch verwaltet. Man sucht nur noch nach Schuldigen auf die man einschlagen kann. Das warme Gefühl von Einheit und Zusammengehörigkeit wird gegen das kalte Gefühl der Trennung, des Wir-gegen-die-Anderen eingetauscht (und zwar oftmals freiwillig). Es sind geopolitisch schwierige Zeiten. Doch anstatt zusammenzuarbeiten, schauen alle nur noch für sich: "Mein Land zuerst!"
Dienstag, 27. Februar 2024
erste Frühlingsblumen
Heute Nachmittag war ich mit Jürg für eine Trainingsrunde verabredet. Wir waren zügig unterwegs, so dass mein Blut doch ziemlich in Wallung gebracht wurde. Das ist gut so! (Meine Fitness verbessert sich). Das GPS sagt: 32 km., 2:02 Std., 530 Hm.
Freitag, 23. Februar 2024
nichts Besonderes
👮 "Gehen Sie weiter. Hier gibt es nichts zu sehen!" 👮
In etwa so verhält es sich hier im Moment. Die Wochen vergehen ohne allzu grosse Veränderungen oder Überraschungen - was ja eigentlich auch ganz nett ist. Ich bleibe dran mit Gymnastik, Hängen und Ausdauersport und versuche so, meinen Gesundheitszustand zu verbessern.
Gestern regnete es den ganzen Tag und am Nachmittag habe ich mich etwas ums KISH gekümmert, mit welchem ich dann heute eine Strassenrunde geplant hatte. Ich wechselte nach über 11 Jahren mal den Sattel. Nicht dass mir der Alte nicht mehr passen würde, ich wollte einfach an allen drei Fahrrädern die ich nutze den gleichen Satteltyp und hatte ja noch einen davon rumliegen. Ich habe dann auch die Abstände von Sattel zu Lenkergriff an allen Bikes vermessen und das KISH dementsprechend eingestellt. Also den Sattel etwas weiter nach vorne und den Lenker etwas zurückdrehen.
Heute bin ich dann kurz vor elf Uhr gestartet und hatte (wiedereinmal) die Kyburg im Visier. Das KISH rollt gut und nahezu geräuschlos. Ich sitze angenehm, nur am Anfang finde ich den Lenker nun etwas nahe dran, dieses Gefühl legt sich aber bald und ich kann zufrieden die Welt erfahren 😉. Es ist stark bewölkt (nix mit Sonne, wie in der Wetter-App) und die gemessenen +5° Grad fühlen sich deutlich kälter an. Ich habe noch ein Langarmshirt in der Packtasche welches ich zusätzlich anziehen könnte, doch ich lasse es dann im Hinblick auf die kommenden Steigungen doch bleiben. Und so stimmt mein Temperaturempfinden eigentlich nur berghoch. Bergrunter oder in der Fläche wird mir dann kalt. Man kennt es ja...
Das führt dann dazu, dass ich die Tour nicht allzu weit ausdehnen will. Mein Ziel für heute sind 50 Kilometer und um die wirklich vollzukriegen, musste ich zum Schluss noch einen kleinen Umweg übers Nachbardorf einlegen. Die gefahrenen 700 Höhenmeter sind o.k. und die effektive Fahrzeit von knapp 2:40 Std. passt auch. So bin ich dann kurz nach zwei Uhr am Nachmittag wieder zu Hause. Vor der warmen Dusche mache ich noch ein paar Dehnungsübungen. Trainingsziel erfüllt. 👍